Aus Sicht von Müller hat die positive weißblaue Urlaubsbilanz drei maßgebliche Gründe: Zum einem boomt die Landeshauptstadt München als touristisches Zugpferd weiter und zog im vergangenen Winter mit 2,14 Millionen noch einmal 5,2 % mehr Gäste an. Zum anderen stabilisiert sich der Aufwärtstrend bei den bayerischen Heilbädern, die mit 1,53 Millionen Gäs-ten einen Zuwachs von 4,2 % verbuchten. Nicht zuletzt gab es auch ein deutliches Plus in den traditionellen bayerischen Wintersportgemeinden: Garmisch-Partenkirchen, Lenggries, Schliersee mit Spitzingsee, Oberstdorf und Bodenmais zum Beispiel vermeldeten zweistellige Zuwachsraten bei den Gästeankünften. "Da haben sich die deutlich verbesserten Skisportver-hältnisse bedingt durch kältere Temperaturen und Investitionen in die Schneesicherheit genau so positiv ausgewirkt wie attraktivere Konditionen durch die Mehrwertsteuerreduzierung bei den Bergbahnen", betonte die Ministerin. Müller wies darauf hin, dass nicht zuletzt deshalb vor allem die klassischen Wintermonate Dezember bis Februar den Ausschlag für den neuen Winterhalbjahresrekord gegeben hätten.
Regional betrachtet gab es den größten Zuwachs aller Regierungsbezirke in Oberfranken mit 4,9 %. Es folgten Niederbayern mit einem Plus von 4,2 %, Schwaben mit 3,6 %, Oberbayern mit 2,9 %, Mittelfranken mit 2,1 % und Unterfranken mit 1,6 %. Lediglich die Oberpfalz musste mit -1,9 % einen Rückgang verzeichnen. Dieser stellt in erster Linie eine Normalisierung dar, nachdem die Oberpfalz im Winterhalbjahr zuvor durch den unmittelbaren Nachhall des Papst-Besuchs noch das bayernweit deutlich höchste Wachstum verzeichnet hatte.
Von den ausländischen Wintergästen in Bayern bleiben die Italiener, die in der Jahresbilanz hinter den Niederländern und US-Amerikanern auf Rang 3 rangieren, mit rund 230.000 Touristen die zahlenmäßig größte Nationen-gruppe. Besonders an Popularität gewonnen hat der weißblaue Winterurlaub bei den russischen Gästen. Ihre Zahl stieg um über 15 % auf über 57.000. Merklich zu spüren bekommt der Tourismus in Bayern die Euro-Stärke. Der Zustrom von Touristen aus den wichtigen Ländern USA und Schweiz, für die der Urlaub in Bayern in der letzten Zeit deutlich teurer ge-worden ist, ist abgeebbt. Im Winterhalbjahr kamen sogar 2,3 % weniger US-Amerikaner und 3,7 % weniger Schweizer nach Bayern. Somit fiel das Wachstum bei den ausländischen Gästen zwischen November und April mit 2,4 % seit Längerem erstmals weniger dynamisch als bei den einheimischen Gästen aus.
Ministerin Müller sieht deshalb auch im starken Euro-Kurs und den steigen-den Energie- und Kraftstoffpreisen nicht von der Hand zu weisende Belas-tungen für die weitere Gästeentwicklung in 2008. Angesichts der stetigen Angebotsverbesserungen in der touristischen Infrastruktur und der stabilen Konjunktur ist sie allerdings zuversichtlich, dass der Bayerntourismus insgesamt weiter auf Rekordkurs bleiben wird.