Das Beispiel des Maschinenbaus zeige exemplarisch die Bedeutung des Auslandsgeschäfts. Jeder zweite Arbeitsplatz in der bayerischen Industrie hänge inzwischen vom Export ab, im Maschinenbau betrage die Exportquote sogar knapp 60 %. Müller: "Maschinenbau ist eine unserer großen Stärken. Bayern rüstet die Welt mit Maschinen aus. Das macht die Branche und ganz Bayern zu einem Globalisierungsgewinner, zwingt uns aber zu Internationalisierung und Spitzenleistungen bei Innovation, Produktivität, Qualität, Design und Service. Die bayerischen Industriebetriebe leisten hier Hervorragendes. Die Staatsregierung unterstützt die Unternehmen durch Außenwirtschaftsförderung und eine Strategie, die auf Forschung, Entwicklung und Innovation zielt."
Die Politik müsse weiter für gute Rahmenbedingungen sorge. Hierzu gehöre auch die Erbschaftsteuerreform. "Sie ist für unsere Mittelständler auch im Maschinenbau ein zentrales Thema. Nur wer bei der Betriebsübernahme nicht von finanziellen Lasten erdrückt wird, wird den Betrieb erhalten und weiter führen. Der Entwurf von Bundesfinanzminister Steinbrück muss unbedingt nachgebessert werden." So müsse die Behaltensfrist von 15 auf 10 Jahre verkürzt werden. Zudem bestehe Bayern auf dem ursprünglich in der Koalition vereinbarten Abschmelzmodell.
Der Maschinenbau ist mit fast 210.000 Stellen der beschäftigungsstärkste Industriesektor in Bayern. Im Umsatz rangieren die über 1.000 bayerischen Maschinenbaubetriebe an zweiter Stelle nach der Automobilindustrie. Neben der Herstellung von Sonder- und Werkzeugmaschinen werden unter der Branchenbezeichnung 'Maschinenbau' z. B. die Fertigung von Getrieben und Lagern, Pumpen, Armaturen, Turbinen, Elektrohaushaltsgeräten und Klimatechnik zusammengefasst. Der Maschinenbau in Bayern stellt über 20.000 Produkte her. Regionale Schwerpunkte hat er in Augsburg, Schweinfurt, München und Nürnberg.