Niemand verkörpert das Berlin der Weimarer Republik zwischen Schreibmaschinengrau, hellen Kinoreklamen und nicht enden wollenden Nächten im Romanischen Café so sehr wie die melancholische Großstadtdichterin mit ihrem sprühenden Witz. Auch nach ihrer Flucht vor den Nationalsozialisten 1938 besang Kaléko diese verlorene Heimat in Versen vom Emigrantenleben in New York, Jerusalem und anderswo.
Am 14. November 2024 erscheint ein neues Hörbuch mit Kalékos Texten bei GOYALiT: Ich tat die Augen auf und sah das Helle vereint Gedichte und Prosa, die berühren, mitreißen, nachdenklich stimmen. Zum fünfzigsten Todestag von Kaléko wirft Daniel Kehlmann mit dieser Auswahl einen persönlichen Blick auf das Werk seiner Schriftstellerkollegin - auf die »Großstadtlerche«, die glücklich und unglücklich Liebende, die berlinkranke Kosmopolitin, eine der bedeutendsten Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts. Das Hörbuch wird meisterhaft von Sprecherinnengrößen wie Katharina Thalbach, Katja Danowski, Rosa Thormeyer, Julia Nachtmann und Marion Eskis interpretiert.
Die gleichnamige Buchausgabe erscheint bei dtv.
Zur Autorin:
Mascha Kaléko, am 7. Juni 1907 als Tochter jüdischer Eltern in Galizien geboren, fand in den zwanziger Jahren in Berlin Anschluss an die intellektuellen Kreise des Romanischen Cafés und wurde sehr schnell erfolgreich. 1935 erhielt sie Berufsverbot und emigrierte daraufhin 1938 in die USA, 1959 übersiedelte sie von dort nach Israel. 1933 hatte sie mit dem Lyrischen Stenogrammheft ihren ersten großen Erfolg. Sie starb am 21. Januar 1975 nach einem längeren Krankenhausaufenthalt in Zürich.