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Zweifacher Personalwechsel in der Heidelberger Justiz

Lotz neuer Präsident des Landgerichts / Schwarz neuer Chef der Staatsanwaltschaft / Goll verabschiedet von Dücker und Wechsung in den Ruhestand

(lifePR) (Stuttgart, )
An der Spitze des Landgerichts und der Staatsanwaltschaft in Heidelberg hat es einen zweifachen Personalwechsel gegeben. Baden-Württembergs Justizminister Prof. Dr. Ulrich Goll (FDP) führte am Montag (23.7.) in der Aula der Alten Universität in Heidelberg Michael Lotz als neuen Landgerichtspräsidenten und den Leitenden Oberstaatsanwalt Alexander Schwarz als neuen Behördenleiter der Staatsanwaltschaft in ihr Amt ein. Zugleich verabschiedete der Minister den langjährigen Präsidenten des Landgerichts Heidelberg, Prof. Dr. Hans-Gerd von Dücker, ebenso wie den langjährigen Chefermittler der Staatsanwaltschaft Heidelberg, Peter Wechsung, in den gesetzlichen Ruhestand.

Mit der Pensionierung von Dückers und Wechsungs verliere die baden-württembergische Justiz zwei Führungsspitzen, die Vorbild für ganze Generationen junger Richterinnen und Richter sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte gewesen seien. "Ihnen gebührt große Anerkennung für Ihren in herausragender Weise und an herausragender Stelle geleisteten Dienste in der baden-württembergischen Justiz", dankte Goll den scheidenden Juristen. Ihre Nachfolger Lotz und Schwarz fänden jeweils "ein gut bestelltes Haus", aber auch große Fußstapfen vor. "Ich bin mir jedoch sicher, dass Sie einen eigenen, authentischen Stil der Führung entwickeln werden, um die ihnen anvertrauten Menschen auf gute Weise zu begleiten und die sich stellenden Aufgaben souverän zu lösen", war sich Goll sicher.

Neuer Präsident des Landgerichts Heidelberg: PräsLG Michael Lotz Der Präsident des Landgerichts Michael Lotz, ist gebürtiger Heidelberger, 51 Jahre alt, verheiratet und Vater von drei Kindern. Lotz studierte Jura in Heidelberg und absolvierte dort auch sein Referendariat. 1983 trat er als Assessor am Landgericht Heidelberg in den baden-württembergischen Justizdienst ein. Es folgten Stationen bei der Staatsanwaltschaft Karlsruhe und dem Amts- und dem Landgericht Heidelberg. Hier wurde er zum Richter auf Lebenszeit ernannt. Im Jahr 1999 ging Lotz für eine längere Phase, die 17 Jahre dauern sollte, freiwillig ins "Karlsruher Exil". Beim Bundesgerichtshof wirkte er für drei Jahre im Rahmen einer Abordnung, bevor er Ende 1993 an das Oberlandesgericht Karlsruhe wechselte. Dort übernahm er als Präsidialrichter auch Aufgaben in der Verwaltung. Zugleich nahm er schon damals sein bis heute fortdauerndes Engagement für den Deutschen Juristentag auf. Im Jahr 2000 folgte die Beförderung zum Vorsitzenden Richter am OLG. Lotz ist neben seiner richterlichen Tätigkeit zudem sehr aktiv in der Ausbildung des juristischen Nachwuchses engagiert. Er leitet Arbeitsgemeinschaften für Rechtsreferendare und ist Prüfer im Staatsexamen. Welch großes Vertrauen die Parteien dem neuen Landgerichtspräsidenten wegen seines juristischen Könnens und seiner persönlichen Integrität entgegen bringen, zeigt sich nicht zuletzt in wiederholten Bestellungen Lotz´ zum Schiedsrichter in schwierigen, vor allem wirtschaftsrechtlichen Auseinandersetzungen. "Ich bin froh und stolz, das Landgericht auch weiterhin in so guten Händen zu wissen und freue mich sehr auf die weitere Zusammenarbeit", so der Minister.

Neuer Chef der Staatsanwaltschaft Heidelberg: LOStA Alexander Schwarz Der Leitende Oberstaatsanwalt Alexander Schwarz ist 51 Jahre alt, in Mosbach geboren, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Schwarz wuchs bis zum Abitur in Karlsruhe auf, absolvierte sein Studium und Referendariat in Freiburg und ergriff zunächst den Beruf des Rechtsanwalts. Nach wenigen Monaten konnte ihn die baden-württembergische Justiz aber Anfang 1983 doch noch für sich gewinnen. Schwarz wurde Amtsrichter auf Probe am Amtsgericht Rastatt. Es folgten Stationen bei der Staatsanwaltschaft und dem Landgericht Karlsruhe. Dann kehrte Schwarz Anfang 1987 für vier Jahre an die Staatsanwaltschaft Karlsruhe zurück, bevor er für mehrere Monate dem Landtag als Mitarbeiter für einen Untersuchungsausschuss zugewiesen wurde. Nachdem er diese Aufgabe mit Bravour gemeistert hatte, setzte ihn das Justizministerium als Fortbildungsreferenten im Justizprüfungsamt in Stuttgart ein. Nach wenig mehr als einem Jahr rief der Landtag Schwarz bereits wieder für den nächsten Untersuchungsausschuss. Es folgte im Frühjahr 1995 die Ernennung zum Oberstaatsanwalt. Ende 1995 klopfte der Landtag zum dritten Mal für den nächsten Untersuchungsausschuss an. 1997 übernahm Schwarz erste Führungsverantwortung in der Praxis als Stellvertreter des Leitenden Oberstaatsanwalts in Karlsruhe. Dort empfahl er sich mit seiner Loyalität und profunden Fachlichkeit schon bald für eine ähnliche Aufgabe an höherer Stelle. So wechselte Schwarz gut drei Jahre später als Stellvertreter des Generalstaatsanwalts in Karlsruhe ein paar Straßen weiter, wo er bis zu seiner Ernennung zum Behördenleiter in Heidelberg im April 2007 auch die Pressearbeit verantwortete. "Mit Ihrer juristischen Kompetenz, Ihrem Führungsgeschick und Ihrem ehrlichen Interesse an den Ihnen anvertrauten Menschen wird es Ihnen gelingen, die Staatsanwaltschaft Heidelberg ruhig und erfolgreich durch mögliche Untiefen und Stürme zu steuern. Dazu wünsche ich Ihnen das nötige Glück und eine geschickte Hand", gab der Justizminister dem neuen Chefermittler mit auf den Weg.

PräsLG a.D. Prof. Dr. Hans-Gerd von Dücker Mit Erreichen der Altersgrenze schied von Dücker Ende Februar 2007 aus dem aktiven Dienst. Von Dücker wurde 1942 in Breslau geboren, ist verheiratet und Vater eines Kindes. Von Dücker war über acht Jahre Präsident des Landgerichts Heidelberg. Er studierte in Freiburg, München und Nizza und war bis zu seiner Ernennung zum Landgerichtspräsidenten stets als Richter am Bodensee tätig, zunächst am Amtsgericht Villingen-Schwenningen, am Landgericht Konstanz, dann als Direktor des Amtsgerichts Singen und als Vizepräsident des Landgerichts Konstanz. Stets am Herzen lag von Dücker über seine gesamte Berufslaufbahn hinweg die Ausbildung des juristischen und wirtschaftswissenschaftlichen Nachwuchses. Von Dücker war Leiter von Arbeitsgemeinschaften und Examinatorien, trat als Dozent an diversen sehr angesehen privaten Akademien auf, betätigte sich als Prüfer und als Autor von Fachbüchern. Die European Business School verlieh von Dücker vor kurzem den Titel eines Professors. Bereits in den 60er-Jahren nutzte von Dücker seinen Studienaufenthalt in Nizza für europarechtliche Studien, für damalige Zeit absolut außergewöhnlich. "Für Ihr großes Engagement, für Ihre vorbildliche Identifikation mit der Justiz des Landes, der Sie stets mit erkennbar großer Freude gedient haben, möchte ich mich bei Ihnen sehr herzlich bedanken", verabschiedete Goll den scheidenden Landgerichtspräsidenten.

LOStA a.D. Peter Wechsung
Peter Wechsung wurde 1941 in Kiel geboren, ist verheiratet und studierte Jura in Freiburg und München. Nach einigen Monaten richterlicher Erfahrung am Amtsgericht Weinheim und Heidelberg entschied sich Wechsung für eine Laufbahn bei der Staatsanwaltschaft und wechselte zur Staatsanwaltschaft Heidelberg, wohin er trotz einiger Ausflüge an die Staatsanwaltschaft Mannheim, die Generalstaatsanwaltschaft in Karlsruhe sowie nach Dresden auch immer wieder zurück kehrte. 1978 erfolgte im Alter von noch nicht einmal 37 Jahren die Ernennung zum Oberstaatsanwalt bei der Generalstaatsanwaltschaft in Karlsruhe. Im selben Jahr wurde Wechsung zum RAF-Verfahren gegen Möller u.a. nach Heidelberg abgeordnet. Das führte zu seiner Einstufung als besonders gefährdete Person. Diese Gefahr ertrug Wechsung mit dem ihm eigenen Pflichtbewusstsein. In seiner nächsten Funktion, als Leiter der Abteilung für Wirtschaftskriminalität der Schwerpunktstaatsanwaltschaft in Mannheim, überführte er Wirtschaftskriminelle, etwa den Giftgasexporteur Hippenstiel-Imhausen. Mit seiner Ernennung zum stellvertretenden Behördenleiter übernahm er im Jahr 1989 in Mannheim erstmals Verwaltungsverantwortung. Die Wende führte Wechsung in die ehemalige DDR. Er wechselte 1992 für zwei Jahre als Leiter der Staatsanwaltschaft nach Dresden. Wechsung setzte Strukturen durch, die sich bis heute nicht nur erhalten, sondern auch bewährt haben. 1996 kehrte er schließlich als Chef an seine erste staatsanwaltschaftliche Wirkungsstätte nach Heidelberg zurück. "Sie haben die Staatsanwaltschaft Heidelberg und die Justiz des Landes über viele Jahre mitgeprägt. Auch als Behördenleiter stellten Sie an sich selbst stets mindestens so strenge Maßstäbe, wie an Ihre Kolleginnen und Kollegen. Das Ergebnis waren elf Jahre nicht nur enormer Erledigungsleistung sondern auch höchste Arbeitsgüte bei der Staatsanwaltschaft Heidelberg", anerkannte Goll die Lebensleistung Wechsungs.
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