Costa Rica
Im August hat juwi einen Liefervertrag über 50 Megawatt Windkraft-Leistung für ein Projekt in Costa Rica abgeschlossen. Baubeginn wird Ende 2007 sein, die Inbetriebnahme des Windparks ist für 2008/2009 geplant. Anlagenlieferant ist die Auricher Windkraftschmiede Enercon, die 55 Turbinen vom Typ E-44 mit jeweils 900 Kilowatt (kW) über den Atlantik verschiffen wird. Sensationell ist der Jahresertrag im Windpark „Proyecto Eólico Guanacaste“: Obwohl nur mit einem 45 Meter hohen Stahlrohrturm ausgestattet, werden jährlich rund 240 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt. „Das entspricht einem Ausnutzungsgrad von rund 55 %“, betont Projektleiter Alejandro Lobo-Guerrero. Zu dem Konsortium gehören neben der juwi-Gruppe der unabhängige US- Energieerzeuger Econergy sowie das lokale Bauunternehmen Saret de Costa Rica, S.A.. Die drei Unternehmen hatten sich im Jahr 2006 an einer Ausschreibung des nationalen Energieversorgers „Instituto Costarricense de Electricidad“ (ICE) beteiligt und den Zuschlag für den Bau und Betrieb des Windparks erhalten. Juwi ist dabei als Projektentwickler vor allem für das Projektmanagement zuständig, Enercon wird die Anlagen liefern und im Rahmen seines Enercon-Partner-Konzeptes (EPK) auch während des Betriebs betreuen.
U.S.A.
Einen weiteren Erfolg aus Übersee kann die JW Great Lakes Wind LLC aus Cleveland (Ohio) verbuchen. Die juwi-Tochter wird zusammen mit mehreren Unternehmen – darunter auch die Germanischer Lloyd Industrial Services GmbH – eine Machbarkeitsstudie für einen Nearshore-Windpark mit bis zu zehn Anlagen im Lake Erie durchführen. Parallel soll auch ein Windenergie-Forschungszentrum in Zusammenarbeit mit der Case Western Reserve University etabliert werden. Der Windpark, der rund fünf Kilometer vor der Küste Clevelands entstehen soll, wäre der erste maritime Windpark der Welt in einem Binnengewässer.
Frankreich
Mehrere kleinere Projekte hat juwi im ersten Halbjahr 2007 dagegen in Deutschland und Frankreich abgeschlossen. Dazu gehören Windparks in Rheinland-Pfalz ebenso wie in der Bretagne, wo zwei Anlagen vom Typ Nordex N60 mit jeweils 1,3 Megawatt (MW) am Standort Lanrivoaré nun sauberen Strom in das Netz der Electricité de France (EDF) einspeisen. Im Süden Frankreichs, nördlich von Toulouse im Département Aveyron (Region Midi Pyrénées), haben in diesem Sommer auch die Bauarbeiten zur Errichtung von fünf Windrädern des Typs Enercon E-70 mit jeweils 2,3 MW begonnen. Im Frühjahr sollen die Anlagen am Standort Lestrade, rund 50 km entfernt von Rodez, ans Netz der EDF angeschlossen werden. Die nächsten Projekte folgen 2008 im Département Ardennes (Region Champagne Ardenne) an den Standorten „Vaux les Mouzon“ und „Raucourt“, ungefähr 50 km östlich von Reims.
Deutschland
Doch auch in Deutschland geht der Windkraft-Ausbau weiter, und die juwi-Gruppe wird nächstes Jahr in der Morbacher Energielandschaft (MEL) einen Meilenstein der besonderen Art setzen: Im Hunsrück errichtet das Team zusammen mit der Fuhrländer AG aus dem Westerwald die mit 210 Meter Gesamthöhe höchste Windenergie-Anlage der Welt. Dabei handelt es sich um eine FL 2500 auf einem 160 Meter hohen Gittermast und mit einem Rotor von 100 Meter Durchmesser. „Nur so können wir in der MEL zusätzlich zu den bereits vorhandenen 14 Vestas V80-Anlagen einen weiteren Standort wirtschaftlich nutzen“, betont juwi-Planungsleiter Bernhard Bögelein. Der Jahresertrag wird bei rund 6,5 Millionen kWh liegen.
Windenergie weltweit
„Diese Projekte belegen, dass die Windenergie weltweit immer stärker nachgefragt wird“, betonen die beiden juwi-Vorstände Fred Jung und Matthias Willenbacher. Die Windenergie-Nutzung gehört weltweit zu den wirtschaftlichsten Möglichkeiten der Stromerzeugung. Es gibt ausreichend Möglichkeiten, diesen Anteil zu steigern, um dem Klimawandel entgegenzutreten, die Abhängigkeit von immer teurer werdenden Energie- und Rohstoffimporten zu reduzieren und so mehr Versorgungssicherheit und Preisstabilität zu schaffen.
Bislang hat die juwi-Gruppe an rund 50 Standorten in Deutschland und Frankreich über 250 Windräder mit einer Gesamtleistung von rund 350 MW realisiert.
Weitere Windparks entwickelt juwi derzeit in Tschechien, den USA, Costa Rica und Argentinien. Für den weiteren Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung weltweit sucht juwi regelmäßig neue Mitarbeiter. Interessierte können sich direkt am Stand über die aktuellen Stellenangebote in den Geschäftsfeldern Windenergie, Photovoltaik und Bioenergie informieren.
Hintergrund-Informationen
Zum Markt der erneuerbare Energien
In den letzten Jahren hat sich der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromproduktion kontinuierlich erhöht. Heute decken Wind- und Wasserkraft, Solar- und Bioenergie bereits rund zwölf Prozent des bundesweiten Strombedarfs. In der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung ist das Ziel eines Anteils erneuerbarer Energien an der Stromversorgung in der Mitte des Jahrhunderts von 50 Prozent verankert. Als Zwischenziel – auch im Koalitionsvertrag von SPD, CDU und CSU – wurde für das Jahr 2020 ein Anteil von 20 Prozent festgelegt. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ist zentrales Instrument zur Umsetzung dieser Strategie. Es hat sich zu einem elementar wichtigen Baustein zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen entwickelt. Derzeit gibt es rund 215.000 Arbeitsplätze im Bereich der erneuerbaren Energien.
Zur Windenergie
Deutschland ist nach wie vor der Vorreiter bei der Windkraft-Nutzung. Weltweit war Ende 2006 eine Windkraft-Leistung von rund 75.000 Megawatt installiert, davon etwa 50.000 MW allein in Europa. Zu den führenden Ländern gehören nach Deutschland, wo Ende des Jahres 2006 rund 20.600 MW installiert waren, Spanien (11.615 MW), die USA (11.603 MW), Indien (6.270 MW) und Dänemark (3.136 MW). Mehrere Studien gehen davon aus, dass bis Ende des Jahres 2015 weltweit eine Windkraft-Leistung von rund 270.000 MW installiert sein wird. In Lateinamerika waren Ende 2006 etwas mehr als 500 MW Windkraft-Leistung installiert, davon am meisten in Brasilien (237 MW), Mexiko (88 MW) und Costa Rica (74 MW).