In Deutschland, der stärksten europäischen Volkswirtschaft, ist diese geschlechtsspezifische Differenz sogar bei fast 23 Prozent. Damit ist Deutschland fast Schlusslicht im europäischen Vergleich.
"Ausschlaggebend für diese Lohnungleichheit ist der fehlende politische Wille der Bundesregierung, dieser geschlechtsspezifischer Ungerechtigkeit mit geeigneten Maßnahmen zu begegnen", betont Schiedermair. Der katholische Sozialverband kritisiert, dass die europäischen Vorgaben zur Gleichstellung von Frauen in Deutschland von Wirtschaft und Politik nur halbherzig umgesetzt werden. "Die Bundesregierung muss klare Regelungen schaffen, damit Industrie und Wirtschaft die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder eine Frauenquote besser realisieren können", sagt Schiedermair.
Schluss mit Sonntagsreden
Frauen und besonders Mütter werden weiterhin in den Niedriglohnbereich abgedrängt, Frauenberufe erreichen nicht die gesellschaftliche und wirtschaftliche Anerkennung und nicht zuletzt werden Frauen trotz gleicher und sogar besserer beruflicher Qualifikation Aufstiegschancen verwehrt. "Diese strukturelle Ungerechtigkeit kann nicht mit Sonntagsreden und frommen Wünschen einer Frauenministerin an die Wirtschaft beseitigt werden", erklärte die KAB-Bundesvorsitzende.
Bundesweite Aktionen
Der katholische Sozialverband appelliert daher an die Politik, mit einer Quote die nötigen gesetzlichen Voraussetzungen zu schaffen, um Lohngerechtigkeit in allen Bereichen durchzusetzen. "Es wäre ein Stück sozialer Gerechtigkeit, wenn Deutschlands Frauen am 31. Dezember eines jeden Jahres den gleichen Lohn wie die Männer ausgezahlt bekommen würden", sagte Schiedermair. Diese Ungleichheit wirke sich auch auf die Alterssicherung von Frauen aus. "Frau Schröder, stoppen Sie die Ausbeutung und Diskriminierung von Frauen jetzt und nachhaltig!" Mit bundesweiten Aktionen fordert die KAB Deutschlands gemeinsam mit Gewerkschaften und Fraueninitiativen, endlich Lohngerechtigkeit herzustellen.