"Mit den Einschränkungen vor dem Treffen im September disqualifiziert sich das Ministerium, die Altersarmut nachhaltig und solidarisch bekämpfen zu wollen. Altersarmut lässt sich nur bekämpfen, wenn die soziale Sicherung im Alter nicht mehr ausschließlich über die Erwerbsarbeit geleistet werden muss", sagte der KAB-Rentenexperte. Hupfauer verwies auf die zunehmenden Unterbrechungen bei den Erwerbsbiografien, der Zunahme von prekären Arbeitsverhältnissen, der anhaltend hohen Erwerbsarbeitslosigkeit sowie den Folgen von Mini-Jobs, niedrigen Löhnen und der demografischen Entwicklung. "Wer weiterhin glaubt, mit einer ideenloser Stellschraubenpolitik die drohende Altersarmut begegnen zu können, verschließt die Augen vor den sozialen Herausforderungen."
Hupfauer, der stellvertretendes Mitglied im Vorstand der Deutschen Rentenversicherung-Bund ist, warnte die CDU-Arbeitsministerin über die Anhebung des Renteneintrittsalters die Probleme der steigenden Altersarmut lösen zu wollen. "Die Rente mit 67 ist eine klare Rentenkürzung, eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters führt direkt in die Altersarmut", betonte Hupfauer.
Die katholischen Sozialverbände wollen mit der Einführung der Sockelrente eine weitere Säule in der gesetzlichen Alterssicherung einführen, um einerseits den Faktor Arbeit zu entlasten und andererseits jedem Einwohner und jeder Einwohnerin in Deutschland eine eigenständige Alterssicherung zu ermöglichen. Basis ihrer Sockelrente ist die Einbeziehung aller Einkünfte und aller Einwohner/innen in das System der solidarischen Alterssicherung durch Beitragszahlungen. Die Sockelrente soll zusätzlich zur Arbeitnehmerpflichtversicherung und der betrieblichen sowie der privaten Altersvorsorge aufgebaut werden. "Wer Altersarmut nachhaltig bekämpfen will, kommt am Sockelrenten-Modell mit einer breiteren Finanzierung der Alterssicherung nicht herum", erklärte KAB-Bundesvorsitzender Georg Hupfauer, der die Ministerin aufforderte, die kirchlichen Sozialverbände am Rentendialog zu beteiligen.