Der finalen Präsentation der Arbeiten im Rahmen des KAHLA Kreativ Forums am 9. Juli gingen Wochen intensiver Arbeit und intensiven Kulturaustauschs voraus. Die tägliche Zusammenarbeit der 12 Teilnehmer aus 9 Nationen wirkte überaus bereichernd. Der Workshop glich immer mehr einem internationalen Kolloquium zum Thema Porzellan. "Es war spannend zu sehen, wie diese Art der Arbeit zum interkulturellen Dialog wurde", freut sich Holger Raithel, Geschäftsführender Gesellschafter der KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH.
Welches Potenzial Porzellan hat, loteten die Kreativen in den Ateliers von KAHLA aus. Es ist ein langer Weg, bis aus Kaolin, Feldspat und Quarz - den elementaren Bestandteilen des Porzellans - etwas Neues, Ungeahntes entsteht. "In der ersten Woche hat mich die Vielfalt der Möglichkeiten hier fast erdrückt, ich konnte gar nicht richtig schlafen", erzählt die Schweizer Keramikerin Eva Aebi. KAHLA stellte ihr und den anderen elf Teilnehmern die komplette Infrastruktur für ihre Arbeit zur Verfügung: Sie bekamen Materialien und Arbeitsräume, Unterkünfte und Verpflegung gestellt, erhielten Rat und Hilfe durch KAHLA-Mitarbeiter, z.B. Modelleure, Designer und Facharbeiter in der Produktion. Und sie konnten alle technischen Anlagen nutzen - darunter auch die Glasurstrecken und Brennöfen. So sollten sie sich dem Porzellan unbelastet nähern können, um es für designorientierte oder freie künstlerische Arbeiten zu nutzen.
Ausgewählt wurden die Teilnehmer unter 150 Bewerbern aus der ganzen Welt. Dass der Workshop mittlerweile internationales Aufsehen erregt, belegt die hohe Zahl der Bewerbungen eindrucksvoll: Sie hat sich im Gegensatz zum 4. KAHLA Kreativ Workshop verdoppelt. Die Auswahl unter den Bewerbungen hat ein hochkarätiges Fachgremium aus Journalisten und Experten getroffen. Entscheidungskriterien waren ein progressiver künstlerischer Anspruch und Mut zum Experiment - gemäß dem diesjährigen Motto ERFINDEN. Die 12 Teilnehmer des Workshops KAHLA Kreativ stammen aus der Schweiz (Eva Aebi, Rebecca Maeder, Chloé Peytermann), aus Frankreich (Anne Xiradakis), Finnland (Kirsti Karoliina Taiviola), Polen (Magdalena Gazur), Ungarn (Eszter Imre), Tscherkessien (Alim Pasht-Han), Serbien (Danijela Pivasevi-Tenner), Taiwan (Mei-Shiu Winde-Liu), aus den Niederlanden (die Deutsche, Lisa Charlotte Grahner) sowie aus Deutschland (Johanna Hitzler).