"Wenn die Landesregierung Thüringens den Willen der Bevölkerung nach einer bäuerlichen, vielfältigen sowie fairen Landwirtschaft weiterhin nicht ernst nimmt und Investitionen in industrielle Massentierhaltung und Land-Spekulation weiterhin den Boden bereitet, wird sie weitere Proteste ernten. Wir brauchen einen besseren Zugang zu Land für junge Bäuerinnen und Bauern und eine Förderung des ökologischen Landbaus sowie des Lebensmittelhandwerks", so der Imker und Sprecher des Demo-Bündnisses Michael Grolm (Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Mitteldeutschland).
"Wer in Thüringen zukünftig noch mehr Schweine- und Hühnerfleisch für den Weltmarkt produzieren will, hat nichts aus den aktuellen russischen Sanktionen gegen europäische Lebensmittel gelernt. Der Markt unserer Bäuerinnen und Bauern liegt in Europa, wir brauchen mehr Wochenmarkt statt Weltmarkt. Deswegen lehnen wir das Freihandelsabkommen mit den USA (TTIP) und Kanada (CETA) ab - es würde den Konzernen nur noch stärker die Grundlagen unseres Lebens wie Boden und Saatgut in die Hände treiben. Wir brauchen kein Investorenschutz-Abkommen oder Schiedsgerichte, die Agrarkonzernen helfen gegen europäisches Lebensmittelrecht zu klagen. Diese Art von Freihandelsabkommen haben wir satt!", so Jochen Fritz, Sprecher der bundesweiten Kampagne "Meine Landwirtschaft".
Vor den Landtagswahlen hat sich in Thüringen ein neues Agrarbündnis gegründet, um sich gemeinsam für eine sozial-ökologischere Landwirtschaft und gesundes Essen einzusetzen. Die heutige Demonstration setzte ein klares Zeichen, dass es auch in Thüringen Zeit für eine Agrarwende ist. Die Entscheidung darüber falle auch an der Wahlurne, so die OrganisatorInnen. An der Demonstration beteiligte sich ein breites Bündnis aus über 20 Organisationen aus den Bereichen Landwirtschaft, Umwelt-, Natur- und Tierschutz sowie Verbraucherinitiativen.
Fotos der Demonstration finden Sie unter https://www.flickr.com/...@N08/sets/72157647244551841/