Die Wirtschafts- und Finanzbürgermeisterin von Karlsruhe, Margret Mergen, lobte die Veranstalter für ihre Initiative: "Karlsruhe hat so viel zu bieten, doch je weiter man ins Ausland fährt, umso weniger kennt man die Stadt. Der Tourismustag wird dazu dienen, damit sich alle Verantwortlichen austauschen können um, wie es so schön neudeutsch heißt, zu "clustern", um Netzwerke zu bilden, um gezielter Urlauber und Gäste nach Karlsruhe zu holen." Monika Storck, Leiterin des Geschäftsbereich Tourismus der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH: "Wir sind sehr froh, dass so viele der Einladung gefolgt sind, dies zeigt uns, dass wir mit dem Tourismustag eine wichtige Veranstaltung für Karlsruhe ins Leben gerufen haben. Gerade in diesen wirtschaftlich unsicheren Zeiten wollen wir mit neuen Strategien und enger Zusammenarbeit mit unsren Kooperationspartnern dagegen steuern".
Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Tourismus in Karlsruhe seien gegeben, erläuterte Keynote-Speaker Klaus Lindemann, Tourismus-Direktor in Stuttgart, die Stadt überzeuge durch ihre Lage, ihr kulturelles Angebot, ihre Infrastruktur und ihr Lebensgefühl. Aber: "Karlsruhe hat keine klare, überzeugende und einladende Aussage. Einmal ist sie die Residenz des Rechts, dann wieder die Fächerstadt, dann die Stadt mit der Pyramide oder die Stadt des KSC." Ein einheitliches Image für Karlsruhe müsse gefunden werden, ein Image, das von prominenten Karlsruhern als Botschaftern der Stadt nach außen getragen werden soll.
Wie sich Karlsruhe in Zukunft nach außen positionieren will, war auch eines der großen Themen der Workshops. Die Gespräche der Teilnehmer zeigten eindrucksvoll, wo Karlsruhe aktuell in Punkto Entwicklung des Tourismus steht. Dabei wurde offen über bestehende Probleme diskutiert, gleichzeitig aber auch Chancen für neue Tourismuspotentiale aufgezeigt. So sei der Fahrradtourismus in den Städten ein wichtiger Faktor der Zukunft, wie Iris Hegemann vom Deutschen Tourismusverband aufzeigte, mittlerweile führe jeder dritte Radausflug in eine Großstadt. Der Workshop "Fahrradtourismus in Karlsruhe" zeigte dabei ganz deutlich, dass Karlsruhe sich zum einen als Etappenziel von Radfernwegen, beispielsweise der Rheintalstrecke, etablieren könnte, oder zum anderen als Ausgangspunkt von Sternfahrten in die Region.
Um die Stärkung der Hotellerie und Kultureinrichtungen am Wochenende ging es in einem weiteren Workshop. Dabei werden vom Karlsruhe Tourismus 50.000 Übernachtungen von Freitag bis Sonntag im Jahr angestrebt. Um dies zu erreichen, sei nicht nur eine einheitliche Dachmarkenkampagne für Karlsruhe notwendig. Vielmehr waren sich alle Teilnehmer einig, dass die Highlights der Stadt besser vermarktet werden müssen, dies gelänge jedoch nur durch eine besser Kommunikation untereinander und einer verstärkten, dynamischeren Internetpräsenz der Stadt und ihrer Einrichtungen. Ganz wichtig hierbei sei jedoch, dass sich die politischen Entscheider mit an den Tisch setzen, um die erarbeiteten Konzepte in die Realität umsetzen zu können.
Im dritten Workshop wurden die Auslandsmärkte und die internationale Vermarktung von Karlsruhe diskutiert. Dabei wurde zum einen die Sicht der ausländischen Gäste in den Vordergrund gestellt, nach dem Motto: Was will der Gast, was erwartet er von der Stadt? Darüber hinaus ging es in dem Workshop darum, wie kann man im Ausland auf Karlsruhe aufmerksam machen kann. Beispielsweise könne man den 125. Geburtstag des Automobils nutzen, um mit "Karlsruhe - Stadt der Mobilität" international um Gäste zu werben.
Der 2. Karlsruher Tourismustag ist für Juli 2010 geplant. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.karlsruhe-tourism.de.