Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung übergab Dr. Claudia Rose, Abteilungsleiterin für Kunst im Ministerium für Wissenschaft und Kunst, gemeinsam mit Wolfram Jäger, Erster Bürgermeister von Karlsruhe und Britta Wirtz, Geschäftsführerin der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH heute (6. März) im Rahmen einer kleinen Feierstunde auf der art KARLSRUHE, Internationale Messe für Klassische Moderne und Gegenwartskunst.
"Die Jury freut sich, mit Alfonso Hüppi erstmals das Lebenswerk eines Künstlers auszeichnen zu können, der auf ein intensives künstlerisches Schaffen zurückblicken kann", heißt es im Statement der Jury. "Das Werk des 80-Jährigen stand in letzter Zeit nicht so sehr im Fokus der Öffentlichkeit, gleichwohl besticht es bereits über viele Jahrzehnte hinweg durch eine aufregende Frische und Unverbrauchtheit. Von der Kalligrafie kommend, entdeckt Hüppi in den 1960er Jahren für sich den experimentellen Umgang mit einfachen Materialien wie vorgefundenen Hölzern, aus denen Holzreliefs entstehen, mit denen der Künstler die Wechselwirkung von Fläche und Raum ausdeutet. Im Umgang mit den zum Teil spröden, roh belassenen Materialien schafft er reizvolle Objekte, die zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion angesiedelt sind. Zarte Farbakzentuierungen wie auch die Bemalung in kräftigen plakativen Farben tragen zur spielerischen Leichtigkeit seiner Objekte bei, denen vielfach eine humorvolle Note inne wohnt."
Kunststaatssekretär Jürgen Walter bezeichnet den art KARLSRUHE Kunstpreis als wichtiges Förderinstrument für Kunstschaffende und für Galerien gleichermaßen. "Der vom Land Baden-Württemberg gemeinsam mit der Stadt Karlsruhe getragene Kunstpreis stellt ein besonderes Highlight innerhalb der art KARLSRUHE dar. Mit dieser Auszeichnung wird neben einer herausragenden künstlerischen Position, der One-Artist-Show, auch die fundierte und engagierte Arbeit einer Galerie gewürdigt." Der hohe Anteil baden-württembergischer Galerien unter den bisherigen Preisträgern spreche für deren hohe Qualität und die starke Stellung Baden-Württembergs in der Kunstszene. Die art Karlsruhe habe sich mit ihrem unverwechselbaren Profil einen festen Platz im internationalen Kunstmarkt behauptet.
Der Kulturbürgermeister der Stadt Karlsruhe, Wolfram Jäger, sagte : "Als Kulturbürgermeister der Stadt Karlsruhe freue ich mich darüber, dass wir den art KARLSRUHE Preis für die beste One-Artist-Show der Messe nicht nur als Auszeichnung der Kommune, sondern in Partnerschaft mit dem Land Baden-Württemberg vergeben können - in dem gemeinsamen Ziel, die art KARLSRUHE zu stärken. Dies macht deutlich, dass die art KARLSRUHE, die drittgrößte Kunstmesse im deutschsprachigen Raum, nicht nur eine Sache der Stadt oder der Region, sondern des ganzen Bundeslandes ist. Ich bin dem Land Baden-Württemberg sehr dankbar, dass es damit den hohen Stellenwert dieser Kunstmesse unterstreicht. Ebenso freue ich mich darüber, dass die ausgezeichneten und angekauften Arbeiten als ,art KARLSRUHE Collection' in den Fundus der Städtischen Galerie Karlsruhe übergehen und dort im Lauf der Zeit einen Bestand bilden werden, der die Geschichte der art KARLSRUHE und auch die Beurteilungsmaßstäbe der jeweiligen Zeit abbildet."
Seit 2008 wird auf der art KARLSRUHE der gleichnamige Preis vom Land Baden-Württemberg und der Stadt Karlsruhe gemeinsam an die beste One-Artist-Show verliehen. Zudem dokumentiert der gelbe One-Artist-Katalog die Einmaligkeit und Dynamik der One-Artist-Shows. Mitglieder der Jury 2015 waren Sylvia Bieber M.A, (stellv. Leiterin der Städtischen Galerie Karlsruhe), Michael Hübl (Leiter Kulturredaktion Badische Neueste Nachrichten), Christiane Riedel (Geschäftsführerin ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie), Werner Pokorny (Künstler) und Anja Casser (Direktorin Badischer Kunstverein).
Kurz-Vita Alfonso Hüppi:
Alfonso Hüppi ist 1935 in Freiburg geboren und hat in Pforzheim und Hamburg studiert. Von 1974 bis 1999 war er Professor für Malerei an der Düsseldorfer Kunstakademie. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt, unter anderem auf der Biennale in Venedig (1970) und auf der Documenta VI (1977). Der Künstler, der in Baden-Baden lebt, ist eng mit der Region verbunden. 1997 wurde ihm der renommierte Hans-Thoma-Preis des Landes Baden-Württemberg verliehen.
Alfonso Hüppi ist in der One-Artist-Show der Reutlinger Galerie Reinhold Maas in einer qualitätvollen Auswahl älterer wie aktueller Holz- und Papierarbeiten zu sehen, deren Präsentation die Jury überzeugte.
Die bisherigen Preisträger:
- 2014: Jessica Buhlmann und ihre Galeristin Anja Rumig
- 2013: Claude Wall und der Galerist Angelo Falzone
- 2012: Tatjana Doll und ihr Galerist Klaus Gerrit Friese
- 2011: Jens Hanke und die Galerie Hunchentoot
- 2010: Julius Grünewald und die Galerie Karlheinz Meyer
- 2009: Thomas Müller und die Galerie Sturm
- 2008: Reto Boller und die Galerie Mueller-Roth