Hochkarätig war schon der Eröffnungsredner im überfüllten Clubraum des Kongresszentrums Karlsruhe. In seiner Key-Note stellte Stefan Mennerich, Leiter Neue Medien und Medienrechte der FC Bayern München AG, das mit Abstand erfolgreichste Internet-TV-Modell im deutschen Profifußball vor. "Wir müssen weltweit Boden gutmachen", analysierte Mennerich im Hinblick auf die internationale Vermarktung des gesamten deutschen Profifußballs, "noch ist uns England voraus." Der FC Bayern betreibt mit seinem eigenen fcb.tv bereits das zweiterfolgreichste Club-TV nach dem FC Liverpool. Den neuen Digital-TV-Kongress hält der Medienexperte für eine gute Initiative. "Die spezialisierten Programme tun sich nicht weh, der Austausch unter den Anbietern ist sehr sinnvoll. Wenn es der Branche gut geht, ist das für alle wichtig", so Mennerich im Interview mit dem KMK-Messe-TV (Online unter www.kmk-tv.de).
Gesellschaftlicher Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung des 1. Digital-TV-Awards der Kabel BW am Dienstagabend. Der baden-württembergische Medienminister Willi Stächele zeigte sich in seinem Grußwort erfreut darüber, dass am Medienstandort Baden-Württemberg endlich auch ein themenspezifischer Medienkongress seine Premiere feierte. "Um neue Geschäftsmodelle im Kommunikationsbereich durchsetzen zu können, brauchen wir die Grundverschlüsselung und damit die Adressierbarkeit der Nutzer", so Stächele weiter.
Preisträger des vom Geschäftsführer des Deutschen Kabelverbandes Ralf Heublein verliehenen Awards ist der digitale Wissenschaftssender PROMETHEUS, betrieben vom baden-württembergischen Medienunternehmer Stefan Klarner. Die hochkarätige Jury bestand unter anderen aus dem leitenden epd-Medien-Redakteur Volker Lilienthal, dem Herausgeber der Fachzeitschrift Digitalfernsehen Torsten Herres und dem medienpolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion Günther-Martin Pauli.
Der Präsident der Landesanstalt für Kommunikation (LfK) Thomas Langheinrich wies in seiner medienpolitischen Rede während der TV Komm. darauf hin, dass über die Rolle der öffentlich-rechtlichen Sender bei der Digitalisierung neu diskutiert werden müsse. "Es kann nicht sein, dass ARD und ZDF beispielsweise bei ihrer Forderung nach einer kostenlosen und unverschlüsselten Ausstrahlung via DVBH austarierte Geschäftsmodelle sprengen und sich als Schwarzfahrer gebärden", so Langheinrich weiter. Mit dem Verlauf der ersten TV Komm. zeigte sich der LfK-Chef zufrieden. "Die TV Komm. zeigt, dass sich der Medienstandort Baden-Württemberg nicht verstecken muss – hier werden viele digitale Geschäftsmodelle bereits erfolgreich praktiziert", bilanzierte Langheinrich.
Kabel BW-Unternehmenssprecher Martin Herkommer lobte die Initiative der Karlsruher Messe- und Kongress-GmbH zur Tv Komm. . Yvonne Kleine-Stricker von Kabel BW war begeistert von der Qualität der Veranstaltung: "Hochwertige Referenten, hochwertige Teilnehmer – eine perfekte Mischung." "Es ist toll, dass man Meinungsbildner und Hauptträger der Branche nach Karlsruhe locken konnte. Insgesamt ist deutlich eine Aufbruchsstimmung zu spüren, an der wir aktiv teilnehmen. Die TV Komm. ist die ideale Plattform für Networking in unsrer Branche – die Abendveranstaltung war hervorragend – fast eine Art ´Klassentreffen´ unserer Szene", so Stefan Hermes vom Satellitenbetreiber Eutelsat, der sowohl im Ausstellungsbereich als auch im Kongress aktiv war.
Für die nächste TV Komm., die im Oktober 2008 im Kongresszentrum Karlsruhe stattfinden soll, wollen die Partner das Programm stärker fokussieren und im Sinne von "best practice" weiterentwickeln.