In Deutschland allein zeigt der aktuelle Lagebericht des Bundeskriminalamts alarmierende Zahlen: Im Jahr 2023 wurden 256.276 Fälle häuslicher Gewalt registriert – ein Anstieg von 6,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Rund 70 % der Opfer waren weiblich, in 90 % der Fälle waren die Täter männlich.
Die Bekämpfung dieser Gewalt erfordert ein breites Engagement von Regierung, Zivilgesellschaft und Ehrenamt. So findet in Plauen anlässlich des Orange Day eine eindrucksvolle Aktion auf dem Theaterplatz statt, die in Kooperation vom Bündnis für Demokratie, Toleranz und Zivilcourage Vogtland, dem Theater Plauen-Zwickau und der Initiative Vogtland vernetzt organisiert wird. Unterstützt wird die Veranstaltung vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und KARO e.V.
Mahnende Kunst und Information auf dem Theaterplatz in Plauen
Im Zentrum der Aktion stehen Plakate, die an einer Wäscheleine hängen und auf 88 Femizide aufmerksam machen, die bisher im Jahr 2024 begangen wurden. Eindrückliche Bilder verdeutlichen die Folgen geschlechtsspezifischer Gewalt. Ein symbolischer Tatort auf dem Theaterplatz soll die oft unsichtbaren Verbrechen greifbar machen.
KARO e.V. ist mit einem Infostand vor Ort, um über die Arbeit des Vereins und Unterstützungsangebote für Betroffene zu informieren. Das Bündnis für Demokratie, Toleranz und Zivilcourage Vogtland bietet Kaffee und Kuchen an, dessen Einnahmen anlässlich des 30-jährigen Jubiläums von KARO e.V. als Spende überreicht werden.
Gemeinsam für ein Ende der Gewalt
„Solche Aktionen inmitten des Alltagsgeschehens sind ein wichtiger Beitrag, um nicht nur Betroffene zu unterstützen, sondern auch die Gesellschaft für das Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen zu sensibilisieren“, betont Cathrin Schauer-Kelpin, Geschäftsführerin von KARO e.V.
Der Verein setzt sich seit drei Jahrzehnten unter dem Motto „Hinschauen. Wahrnehmen. Handeln!“ gegen Menschenhandel, Zwangsprostitution und Gewalt an Frauen und Kindern ein. Seit September 2024 bietet KARO eine Spezialisierte Fachberatungsstelle für Betroffene von sexualisierter Gewalt im Vogtlandkreis an. Die Maßnahme wird durch Haushaltsmittel des Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung gefördert.
Nachhaltige Veränderungen erfordern ein Mitwirken auf gesamtgesellschaftlicher Ebene. Mit der Aktion im sächsischen Plauen und vielen weiteren Initiativen weltweit wird ein starkes Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gesetzt.