Nachdem in Nairobi am 28. Februar eine politische Einigung zwischen beiden bisherigen Konfliktparteien erzielt worden war, traten in Berlin zum ersten Mal Vertreter aus beiden Seiten der neuen großen Koalition an die Öffentlichkeit. Wie Musyoka betonte, sei es ein geschichtsträchtiger Moment, dass Vertreter der großen Koalition Kenias gerade in Deutschland zum ersten Mal gemeinsam an die Öffentlichkeit treten - dem Land, welches weltweit als das Musterbeispiel für eine große Koalition angesehen werde.
Vizepräsident Kalonzo Musyoka, Außenminister Moses Wetangula, die Parlamentsabgeordneten Najib Balala, Lorna Lobosa, Kiema Kilonzo und Kilemi Mweria sowie der Botschafter der Republik Kenia, Harry Kathurima, hielten bei einem vom Kenya Tourist Board organisierten "Business Event" im Berliner Meistersaal bewegende Ansprachen vor den auf der ITB ausstellenden kenianischen Reiseveranstaltern und Hoteliers, sowie Vertretern deutscher und internationaler Veranstalter und Fluglinien. Auch der deutsche Botschafter in Kenias Hauptstadt Nairobi, Walter Lindner, war als Redner auf dem Podium vertreten. Gerade ihm galt besonderer Applaus, da er maßgeblich die Formulierung der Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für Kenia bestimmt. Diese wurden nach der politischen Einigung in Kenia am 28. Februar umgehend deutlich abgeschwächt, auch in den vorangegangenen Wochen wurde nie ausdrücklich vor Reisen nach Kenia gewarnt. Bei weiteren Anlässen auf der ITB waren außerdem Informationsminister Samuel Poghisio sowie der in Nairobi ansässige Leiter des UN-Umweltprogramms UNEP, Achim Steiner, vertreten um ihre Unterstützung für den Tourismussektor in dem ostafrikanischen Land zu demonstrieren,
Vizepräsident Musyoka dankte auch den anwesenden Partnern aus der Tourismusindustrie für die Treue, welche sie Kenia in den Wochen zuvor bewiesen hatten, da sie trotz der nun überwundenen Krise im Land weiterhin Reisen nach Kenia durchführten. Musyoka versicherte, dass die kenianische Regierung im Gegenzug die Voraussetzungen für eine schnelle Erholung der Tourismusindustrie schaffen werde. Ein erster Schritt sei die Entscheidung des Kenya Wildlife Service (KWS), die für Juli 2008 geplante Erhöhung der Nationalparkgebühren vorerst auf Dezember 2008 zu verschieben. Weitere Anreize werden noch diskutiert und in den nächsten Tagen verabschiedet. Da der Tourismussektor 15% zum Bruttoinlandsprodukt beitrage und über 250.000 Arbeitsplätze von ihm abhingen, sei es für die kenianische Regierung nun umso wichtiger, das Vertrauen der Urlauber zurückzugewinnen.
Die Anwesenheit hoher Regierungsvertreter auf der ITB setzte ein klares Zeichen, wie ernst diese Aufgabe genommen werde.