Das Gesamtvolumen an Finanzierungen und Verbriefungen der KfW Bankengruppe belief sich im ersten Quartal 2008 auf 14,3 Mrd. EUR und liegt damit unter dem Vorjahresquartalsergebnis des Rekordjahres 2007 von 20,0 Mrd. EUR. Gemessen an den Quartalsergebnissen der "Normaljahre" 2004 bis 2006 (im Durchschnitt 13 Mrd. EUR) zeigt sich aber weiterhin eine überdurchschnittliche Förderleistung. Wichtigste Säule des Fördergeschäftes sind weiterhin die Finanzierungen der KfW Mittelstands- und KfW Förderbank, die mit 9,2 Mrd. EUR in etwa auf dem Niveau des Vorjahresquartals liegen.
Die Ursachen des Rückgangs des Geschäftsvolumens liegen insbesondere im Verbriefungsgeschäft (-3 Mrd. EUR), das aufgrund der schwierigen Marktbedingungen einer hohen Volatilität ausgesetzt ist. Vor allem die Verbriefungen im wohnwirtschaftlichen Bereich sind davon stark betroffen und es wurde hier keine Transaktion durchgeführt. Erfreulich ist hingegen, dass bei der Verbriefung von Mittelstandskrediten mit 1,6 Mrd. EUR ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden konnte.
Die KfW Mittelstandsbank erzielte im ersten Quartal 2008 mit einem Geschäftsvolumen von 3,9 Mrd. EUR einen deutlichen Zuwachs gegenüber dem Vorjahresquartal (2,9 Mrd. EUR), was auf die Verbriefungstransaktionen zurückzuführen ist. Das Volumen der Finanzierungen der KfW Mittelstandsbank belief sich auf über 2,3 Mrd. EUR. Davon entfielen auf die Kreditfinanzierung für Gründer, Freiberufler und Mittelständler 2,1 Mrd. EUR, womit das sehr gute Ergebnis des Vorjahresquartals von mehr als 2,3 Mrd. EUR nicht ganz erreicht werden konnte.
Bei den Mezzanine-Finanzierungen wurden in den ersten drei Monaten diesen Jahres 0,2 Mrd. EUR zugesagt. Davon entfielen etwa je die Hälfte auf das Programm Unternehmerkapital und das ERP- Innovationsprogramm. In der Beteiligungsfinanzierung wurden rund 130 Engagements über 42 Mio. EUR eingegangen.
Das Gesamtgeschäftsvolumen der KfW Förderbank betrug im 1. Quartal 2008 6,9 Mrd. EUR und lag damit unter dem des Vorjahreszeitraums von 11,1 Mrd. EUR.
Die Finanzierungen haben sich im Gegensatz zu den Verbriefungen positiv entwickelt. Mit einem Anstieg von rund 0,4 Mrd. EUR im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wurden hier im ersten Quartal 2008 Finanzierungen in Höhe von rund 6,9 Mrd. EUR zugesagt. Insbesondere sind dafür die Zusagen für Umweltinvestitionen verantwortlich, die um 35 % auf 1,2 Mrd. EUR gesteigert werden konnten.
Im ersten Quartal 2008 konnten die Finanzierungen in den KfW Programmen für wohnungswirtschaftliche Investitionen (ohne Globaldarlehen) mit 3,1 Mrd. EUR die Zusagen des ersten Quartals 2007 (rund 3 Mrd. EUR) leicht übertreffen. In den Programmen zum energieeffizienten Bauen und Sanieren wurden Kredite über 1,4 Mrd. EUR zugesagt. Dies entspricht einem kräftigen Anstieg der Kreditzusagen für diesen Bereich um 40 %.
Im Februar 2008 konnte der einmillionste Förderkredit für Wohneigentum vergeben werden. Seit Programmstart im Jahr 1996 wurden Kredite in Höhe von rund 50 Mrd. EUR vergeben. Pro Tag wurden im Durchschnitt 225 Bauherren und Käufer bei der Verwirklichung ihres Traums von den vier Wänden unterstützt.
Im Bereich kommunale Infrastruktur erreichten die Kreditzusagen rund 0,4 Mrd. EUR. Die größten Positionen wurden dabei von den Programmen Kommunal und Sozial Investieren mit 139 Mio. bzw. 127 Mio. EUR eingenommen. Mit mehr als 3.000 bewilligten Anträgen im 1. Quartal 2008 hat sich der KfW-Studienkredit als wichtige Stütze zur Deckung der Lebenshaltungskosten der Studierenden etabliert. Mit insgesamt nun 40.000 zugesagten Krediten ist zwei Jahre nach dem Programmstart aus dem KfW-Studienkredit ein wichtiger Teil der individuellen Studienfinanzierung geworden.
Zur Förderung der Entwicklungs- und Transformationsländer setzte die KfW Entwicklungsbank in den ersten drei Monaten des Jahres rund 270 Mio. EUR (Vorjahr: rund 390 Mio. EUR) ein, davon 165 Mio. EUR aus eigenen Mitteln. Die KfW-Tochtergesellschaft DEG finanzierte Investitionen der Privatwirtschaft in Entwicklungs- und Schwellenländern mit 290 Mio. EUR (Vorjahr: 235 Mio. EUR).
Das Neugeschäft der KfW IPEX-Bank im ersten Quartal 2008 liegt mit rund 3 Mrd. EUR im Plan.
Zur Refinanzierung ihrer Geschäftstätigkeit nahm die KfW per 31. März 2008 27 Mrd. EUR am Kapitalmarkt auf. Dies entspricht etwa 40 % des für 2008 erwarteten Volumens von rund 70 Mrd. EUR. Insgesamt begab die KfW hierzu 143 Anleihen in 17 Währungen.
Anmerkungen:
Die KfW hat zu Beginn des Jahres 2008 das Reportingsystem der KfW Bankengruppe umgestellt, um dem gestiegenen Informationsbedürfnis über die Fördertätigkeit besser Rechnung zu tragen und die Finanzierungsprogramme besser abbilden zu können.
Unter anderem wird daher seit Anfang 2008 beim Abschluss von Globaldarlehen nicht mehr sofort das Vertragsvolumen in die Statistik aufgenommen, sondern erst die abgerufenen einzelnen Globaldarlehenstranchen. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurden die Angaben für das 1. Quartal 2007 analog neu berechnet. Ohne Umstellung der Statistik würde das KfW-Gesamtvolumen im 1. Quartal mit 19,3 Mrd. EUR deutlich höher ausfallen. Im Verlauf des Jahres sollte sich dieser rein statistische Effekt aber wieder ausgleichen.