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Klaus Schmeh Nikolaus-Groß-Str. 32 45886 Gelsenkirchen, Deutschland http://www.schmeh.org
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Klaus Schmeh

Wissenschaftler erforscht geheime Botschaften in Pyramiden, Shakespeare-Dramen und Nudellöffeln

(lifePR) (Gelsenkirchen, )
Seit über 150 Jahren gibt es immer wieder Berichte über geheime Codes, die in der Bibel, den ägyptischen Pyramiden, den Werken Shakespeares oder sonst irgendwo versteckt sein sollen. Der Verschlüsselungsexperte Klaus Schmeh hat dieses Phänomen erstmals systematisch untersucht und eine kritische Forschungsarbeit darüber veröffentlicht.

Wussten Sie, dass in den ägyptischen Pyramiden ein geheimer Code versteckt ist? Man muss nur die Seitenlänge der Cheops-Pyramide durch die der benachbarten Chephren-Pyramide teilen, und schon entspricht das Ergebnis der Schlüsselzahl der menschlichen DNS. Dies ist kein Zufall, so meinen einige Hobby-Ägyptologen, denn die Pyramiden sind nichts anderes als steinerne Lehrbücher, in denen die alten Ägypter das Wissen ihrer Zeit dokumentiert haben. Daher findet man auch die Entfernung der Erde von der Sonne und einige physikalischen Konstanten in den Pyramiden, sofern man den Code richtig anwendet - eine wissenschaftliche Sensation ersten Ranges. "Völliger Humbug", meint dagegen der Verschlüsselungsexperte Klaus Schmeh. "Man muss nur geschickt mit irgendwelchen Zahlen herumjonglieren, und schon findet man praktisch überall einen angeblichen Geheimcode."

In einer Forschungsarbeit, die im Januar in der Fachzeitschrift Cryptologia (Ausgabe 1/2012)erschienen ist, beschreibt Klaus Schmeh mehrere Dutzend solcher zweifelhafter Codes. Anscheinend gibt es kaum etwas, in dem sich nicht (vermeintlich) eine versteckte Botschaft entdecken lässt.

Schmeh nennt unter anderem die Musiknoten Johann Sebastian Bachs, die Gedichte des Nostradamus, die Werke des italienischen Dichters Dante, die Dramen William Shakespeares, die Kultstätte Stonehenge, die Oberfläche des Planeten Mars, den Koran, das rätselhafte Voynich- Manuskript und die Scharrbilder von Nazca. In all diesen Objekten, so wurde irgendwann behauptet, muss man nur die Buchstaben, Noten oder Maße richtig "entschlüsseln", und schon treten die erstaunlichsten Geheimbotschaften zu Tage. So soll Johann Sebastian Bach sein eigenes Todesdatum per Notencode in einer seiner Kompositionen abgelegt haben, und auf dem Mars sollen sich Außerirdische durch die einem Code folgende Anordnung bestimmter Bauwerke den Einwohnern anderer Planeten mitgeteilt haben. Der Astrologe Nostradamus soll im 17. Jahrhundert sogar einige besonders spektakuläre Prophezeiungen in seinen Vierzeilern versteckt haben - lesbar nur, wenn man den Code kennt. Klaus Schmeh hat jeden einzelnen dieser Codes beschrieben und geprüft. Sein Fazit: "In aller Regel ist schlichtweg nichts dran."

Das Lieblingsobjekt der Code-Sucher ist zweifellos die Bibel. Gleich mehrere "Forscher" wollen in den letzten Jahrzehnten im Buch der Bücher versteckte Nachrichten entdeckt haben. Besonders fleißig war diesbezüglich der US-Schriftsteller Michael Drosnin, dessen Buch "Der Bibel-Code" ein Bestseller wurde. Drosnin hatte "entdeckt", dass die Bibel versteckte Vorhersagen wichtiger Ereignisse der Weltgeschichte enthielt - vom Zweiten Weltkrieg bis zur Wahl Barack Obamas als US-Präsident. Dummerweise fand Drosnin den passenden Code immer erst hinterher - statt einer Vorhersage gelang ihm also stets nur eine Nachhersage. Das kommt inzwischen offensichtlich selbst den einstigen Anhängern Drosnins seltsam vor. Das 2010 erschienene Buch "Der Bibel-Code III", in dem Drosnin die Welt wieder einmal mit seinen neuesten Code-Funden beglückt, ist jedenfalls ein Ladenhüter sondergleichen.

Angesichts derart skurriler Codes sind längst auch einige Witzbolde auf den Plan getreten. Sie haben bewusst absurde Codes entwickelt - einerseits um sich über die echten Code-Sucher lustig zu machen, andererseits aber auch um zu zeigen, dass man überall eine Code findet, wenn man nur geschickt genug danach sucht. Die beiden Wissenschaftler Hans-Peter Beck-Bornholdt und Hans- Hermann Dubben versuchten es beispielsweise mit einem ominösen Nudellöffel-Code, der von einem ebenfalls geheimnisvollen "Prähysterischen Institut von Fakistan" entdeckt wurde. Die beiden Autoren fanden in dem von ihnen untersuchten Nudellöffel durch eine richtige "Entschlüsselung" sogar ihre eigene Telefonnummer.

Ernst gemeinte und parodistische Beispiele finden sich dutzendfach in Schmehs Forschungsarbeit - so entsteht eine Kulturgeschichte der phantastischen Codes. Zweifellos ist der Gelsenkirchener Informatiker prädestiniert für eine solche Arbeit. Er gilt als einer der weltweit führenden Experten für historische Verschlüsselungstechniken und ist außerdem Mitglied der Skeptiker-Organisation GWUP, die sich kritisch mit Esoterik auseinandersetzt. Sein nächstes Projekt ist ebenfalls bereits abgeschlossen: Sein Buch "Nicht zu knacken", das die größten Verschlüsselungsrätsel der Geschichte behandelt, erscheint im Februar.

Klaus Schmeh

Klaus Schmeh ist Informatiker und Buchautor. Sein Spezialgebiet ist die Verschlüsselungstechnik(Kryptologie) und vor allem deren Geschichte. Er hat knapp 20 Bücher veröffentlicht, die meisten dazu zu seinem Lieblingsthema. Dazu gehören das Standardwerk "Kryptologie - Verfahren, Protokolle, Infrastrukturen"(inzwischen in vierter Auflage) sowie mehrere populärwissenschaftliche Bücher über die Geschichte der Kryptologie. Im Februar 2012 erscheint sein neues Werk "Nicht zu knacken", das zehn besonders spannende ungelöste Verschlüsselungen aus den letzten 600 Jahren behandelt. Klaus Schmeh ist zudem als Redner äußerst aktiv und hat mehrere Ausgaben des wissenschaftlichen Redewettbewerbs "Science Slam" gewonnen.

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