Die Ehrung erfolgt im Rahmen eines Konzerts in der Philharmonie Essen. Dabei spielt Hélène Grimaud ein Programm, in dem Wasser das thematisch prägende Element ist. Es umfasst die Kompositionen Wasserklavier von Luciano Berio, Rain Tree Sketch II von Tore Takemitsu, die Barcarolle Nr. 5 in fis-Moll op. 66 von Gabriel Fauré sowie die Jeux d’eau (Wasserspiele) von Maurice Ravel. Dann wendet sich Hélène Grimaud Stücken aus verschiedenen Klavierzyklen zu. Dazu zählen Almeria von Isaac Albéniz (aus dem Zyklus Iberia), die Wasserspiele der Villa d’Este von Franz Liszt (aus dem Zyklus Pilgerjahre) sowie der Klavierzyklus In den Nebeln von Leoš Janáček. Von Claude Debussy spielt sie Die versunkene Kathedrale aus dem ersten Heft der Préludes. Hélène Grimaud beschließt den Abend mit der Sonate Nr. 2 in fis-Moll op. 2 von Johannes Brahms.
Hélène Grimaud ist dem Klavier-Festival Ruhr bereits seit 1991 verbunden. Trotz ihrer selten gewordenen Auftritte gibt die Künstlerin dem Festival in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal die Ehre. Festival-Intendant Franz Xaver Ohnesorg wird der Pianistin die symbolische Stahlplastik „Diapason“ des Düsseldorfer Bildhauers Friederich Werthmann überreichen. Ohnesorg: „Hélène Grimauds freundschaftlicher Verbundenheit mit dem Klavier-Festival Ruhr verdanken wir zahlreiche Sternstunden, bei denen sie ihr Publikum durch ihre Hingabe und ihre Fragilität gleichermaßen berührte. In ihr ehren wir eine Ausnahme-Künstlerin und einen wunderbar aufrichtigen Menschen.“
In ihrer Laudatio schreibt die Musikjournalistin und ZEIT-Redakteurin Christine Lemke-Matwey über Hélène Grimauds „Wassermusik“: „Ein Programm, das ganz der inneren Poesie und Freiheit gehorcht. Und das ist typisch für Grimaud. In ihrer künstlerischen Arbeit lässt sie sich nicht korrumpieren, von nichts und niemandem, sie kann gar nicht anders, als auf diese innere Poesie zu hören. Und wenn das, was die Poesie sagt, mit dem, was der Markt verlangt, nicht konform geht, dann zieht sie ihre Konsequenzen. Das hat sie auf ihre empathische, widerständige Art immer getan.“
Hélène Grimaud ist die 18. Trägerin dieser Auszeichnung nach Bella Davidovich (1998), Daniel Barenboim (1999), Dmitri Bashkirov (2000), Graham Johnson (2001), Leon Fleisher (2002), Pierre-Laurent Aimard (2003), Alfred Brendel (2004), Pierre Boulez (2005), Chick Corea (2006), Martha Argerich (2007), Maurizio Pollini (2008), András Schiff (2009), Grigory Sokolov (2010), Elisabeth Leonskaja (2011), Radu Lupu (2012), Marc-André Hamelin (2013) und Krystian Zimerman (2014).
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