Prostataeingriffe, Krebs Operationen, rekonstruktive Operationen bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen – die Einsatzgebiete des DaVinci Systems sind vielfältig, genauso seine Vorteile. Verglichen mit offenen Operationen sind bei minimal-invasiven, robotergestützten Eingriffen der Blutverlust, die postoperativen Schmerzen und die Infektionsgefahr geringer und die Ergebnisse besser. Zugleich müssen nur minimale, später kaum sichtbare Schnitte vorgenommen werden. Anfang 2009 führten die Kliniken Essen-Mitte den ersten DaVinci Roboter ein. Der Bedarf stieg rasch an, sodass jetzt ein weiteres System in Betrieb genommen wurde – ausgestattet mit modernster Technik, um vor allem auf dem Gebiet der rekonstruktiven Eingriffe bei Kindern und Jugendlichen gut aufgestellt zu sein. Die Kliniken Essen-Mitte sind das zweite Krankenhaus in Deutschland, das mit zwei DaVinci Robotern arbeitet und im Wiederherstellungsbereich eine der erfahrensten Kliniken bundesweit.
Schonendes Operieren, weniger Risiko
Zu der Anlage gehört eine Konsole, hinter der ein erfahrener Operateur sitzt und die vier angeschlossenen Roboterarme mit Operationsinstrumenten bedient. In den Kliniken Essen-Mitte operiert ein Ärzteteam, das sich zusammensetzt aus Professor Dr. Kröpfl, Dr. Yadollah Davoudi, Dr. Dr. Heinrich Löwen und Dr. Dietmar Betz. Erfahrene Anästhesisten um Prof. Dr. Groeben und ein kompetentes Krankenpflegeteam, koordiniert durch Pflegedienstleiter Uwe Schmidt, unterstützen die Arbeit der Roboterexperten.
„Der Roboter macht nichts alleine, sondern nur das, was der Operateur an der Konsole mit den Händen steuert“, sagt Professor Kröpfl, Direktor der Klinik für Urologie, Kinderurologie und urologische Onkologie und Leiter des urologischen Roboterzentrums. Auf einem Monitor ermöglicht der DaVinci dem Operateur dreidimensionale Sicht mit 3D-Bildgebungung sowie zwölffache optische Vergrößerung des Operationsareals, wodurch anatomische Strukturen klarer erkannt und zudem hervorgehoben werden können. Dank dieser Technik erreichen die Operateure auch schwer zugängliche Bereiche des menschlichen Körpers auf schonende Weise und können dort in einer bis jetzt unerreichbaren Präzision arbeiten. Das Risiko unabsichtlicher Beschädigungen sinkt enorm. So steigt durch die DaVinci assistierte Operation die Zahl derer, die nach einem schweren Prostata- oder Blaseneingriff ihre Potenz und Kontinenz behalten. Ältere Patienten mit schweren Begleiterkrankungen profitieren besonders von dieser minimal invasiven Operationsmethode. Darüber hinaus lassen sich Rekonstruktionen der Harnwege und der Harnblase mit feinstem Instrumenten und Nahtmaterial vornehmen, was zu besonders guten Ergebnissen auch bei Kindern führt.
„Entscheidend ist die Erfahrung“
Professor Kröpfl empfiehlt jedem dafür infrage kommenden Patienten das Verfahren der minimalinvasiven roboterassistierten Operationen. „Wer auf diese Weise operiert wurde, ist einfach schneller wieder auf den Beinen; erholt sich besser“, so der Mediziner. Entscheidend sind jedoch vor allem Erfahrung und Kompetenz des Operateurs. Bei bis zu zehn Großeingriffen pro Woche kommt der DaVinci Roboter zum Einsatz – Tendenz steigend. Und künftig lassen sich durch die zweite Anlage Synergieeffekte nutzen; vier bis fünf Operationen täglich seien jetzt möglich. Dr. Davoudi ergänzt: „Wir sind nun, da ein weiteres System hinzu gekommen ist, dazu in der Lage, Patienten sehr zeitnah zu operieren und können unser Spektrum auf alle geeigneten Altersgruppen erweitern.“