Mehr als die Hälfte aller Menschen, die im Lauf eines Jahres sterben, sterben im Krankenhaus, besagt die Statistik. Die meisten Menschen möchten zwar zu Hause sterben, aber für viele Angehörige ist das Krankenhaus auch eine Hilfe: Hier kann man sich ganz dem Angehörigen widmen, denn im Krankenhaus ist immer jemand da, der sich um die Versorgung kümmert. Um sterbenden Menschen und ihren Angehörigen im Krankenhaus würdevolle Rahmenbedingungen schaffen zu können, gilt es zunächst, die Bedürfnisse Sterbender zu erfassen.
Eine Klinik ist im Normalfall ein Ort der Heilung. Doch kann sie diese Rolle immer erfüllen? Manchmal stößt auch die Medizin trotz aller Anstrengungen an Grenzen und kann Leid und Schmerz nur noch lindern. Es gibt Krankheiten und Krankheitsverläufe, da sind die ärztlichen Einflussmöglichkeiten nahezu erschöpft.
Unsere Gesellschaft hat sich verändert. Viele Menschen sterben nicht mehr so wie früher daheim in ihrer vertrauten Umgebung, sondern in einem Krankenhaus oder in einem Pflegeheim. Darauf haben sich diese Einrichtungen eingestellt.
Auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums Bielefeld, ist das zu Ende gehende Leben kein Tabuthema. An den drei Standorten Bielefeld Mitte und Bielefeld Rosenhöhe sowie Halle/Westfalen versuchen sie, die damit verbundenen Arbeiten mit Engagement und großer Sensibilität zu lösen. Die betroffenen Menschen werden im Klinikum in ihrer letzten Lebensphase individuell begleitet, die Angehörigen nach Kräften unterstützt.
Seit 11 Jahren gibt es am Klinikum Bielefeld den Arbeitskreis "Umgang mit Schwerkranken und Sterbenden" der daran arbeitet, die Situation der schwerkranken und sterbenden Patienten sowie deren Angehörigen zu verbessern. So wurden z.B. für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zahlreiche Fortbildungen zu den unterschiedlichen Aspekten der Versorgung von Schwerkranken und Sterbenden angeboten. Auch gibt es eine Online-Informationsbroschüre (mit themenbezogenen Anmerkungen, Informationen und Hinweisen). Seit 2008 gibt es im Klinikum Bielefeld kostenlose Patientenverfügungen aus, die jeweils dem aktuellen Stand entsprechen.
Im Jahr 2009 wurde ein klinisches Ethik-Komitee eingerichtet und einige Moderator/Innen für Ethische Fallgespräche wurden ausgebildet. Weiterhin wurden im Rahmen des Qualitätsmanagements auch Qualitätsstandards zur Versorgung schwerkranker und sterbender Patienten erstellt und eingeführt.