Wesentliche Merkmale eines regionalen Traumazentrums sind die 24-stündige Aufnahmebereitschaft und Verfügbarkeit eines interdisziplinären Notfallteams. Das Notfallteam setzt sich aus einem Unfallchirurgen, einem Anästhesisten sowie einem Viszeralchirurgen und einem Radiologen zusammen. Außerdem sind weitere Spezialdisziplinen, wie Thoraxchirurgie, Gefäßchirurgie und idealerweise einem Replantationsteam vertreten. Ziel ist es, einen Schwerverletzten innerhalb von 30 Minuten in ein solches Zentrum zu transportieren.
Das Klinikum Bielefeld als regionales Traumazentrum ist ein weiterer hochqualifizierter medizinischer Baustein innerhalb des Traumanetzwerkes Ostwestfalen.
Diese neu geschaffene Netzwerkstruktur von fast 30 Kliniken aller Versorgungsstufen dient dem Ziel einer optimierten Versorgung von Schwerverletzten. Durch eine effektivere, interhospitale Kommunikation im Rahmen einer verbesserten Kooperation aller beteiligten Kliniken und der Optimierung und Festlegung von Behandlungsstandards wird die Notfallbehandlung optimiert. Als weiterer Baustein werden gemeinsame Fortbildungen im Rahmen regelmäßig stattfindender Qualitätszirkel stattfinden.
Welchen Stellenwert eine gut strukturierte und funktionierende Schwerverletztenversorgung innerhalb der Bundesrepublik hat macht die Statistik deutlich: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Deutschland haben sich in Deutschland im Jahr 2007 insgesamt 335.845 Unfälle mit Personenschäden ereigneten, bei denen 4.949 Menschen an Folgen des Unfalles starben und 75.433 schwerverletzt wurden. Mittlerweile konnte gezeigt werden, dass die Traumaletalität (das Versterben von schwerverletzten Patienten nach einem Unfall) in Deutschland weiter rückläufig ist. Dies ist nicht zuletzt, auf eine optimierte Schwerverletztenversorgung durch Einrichtung entsprechender Traumazentren und Traumanetzwerke zurückzuführen.