Nur eine richtige und rechtzeitig gestellte Diagnose ermöglicht die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Krankheiten und verbessert die Heilungschancen. Um eine sichere Diagnose zu erhalten, sind sowohl Patient*innen als auch Ärzt*innen gefragt. Vorbefunde, Vorerkrankungen, eine möglichst genaue Beschreibung der Beschwerden, die Einnahme von Medikamenten - all das muss bei der Diagnosefindung berücksichtigt werden. Da es um die eigene Gesundheit und den eigenen Körper geht, sollte jeder aktiv werden und nachfragen, wenn er oder sie das geplante medizinische Vorgehen nicht richtig verstanden hat oder die vorgeschlagene Behandlung unlogisch erscheint.
Gespräche mit Ärzt*innen sollten gut vorbereitet sein, um unter dem oft gegebenen Zeitdruck, nichts zu vergessen. Patient*innen können sich Fragen aufschreiben und müssen nachfragen, wenn bevorstehende Eingriffe nicht richtig verstanden wurden, oder wenn es unklar ist, wie es danach weitergeht. Da es, insbesondere, wenn es um schwerwiegende Diagnosen geht, die Aufnahmefähigkeit eingeschränkt sein kann, sollten Patient*innen, wenn möglich eine Vertrauensperson mitnehmen, die sich Notizen macht und nachfragen kann, so die Tipps, die das Aktionsbündnis den Patient*innen gibt. Zudem sollten Patient*innen ihre eigene Krankengschichte dokumentieren und Selbsthilfeangebote und Beratungsmöglichkeiten nutzen.
Aber auch auf Seiten von Ärzt*innen und Krankenhäusern gibt es einiges, was getan werden kann, um die Diagnosesicherheit zu erhöhen. „Wir haben im Klinikum, insbesondere auch in unseren onkologischen Zentren, viele Zertifizierungen auch das Gesamthaus ist KTQ zertifiziert, was bedeutet, dass unsere Abläufe spätestens alle drei Jahre von externen Auditoren überprüft werden. Dadurch müssen wir unsere Prozesse ständig überprüfen und verbessern und arbeiten immer nach den neusten Leitlinien“, erklärt Nicole Fritsch, Teamleitung für Qualitäts- und Risikomanagement. Zudem ist das Klinikum in Registern gelistet, was Transparenz und Überprüfbarkeit für die Patient*innen bedeutet. Aber auch Zentren wie eine überregionale Stroke Unit für Schlaganfallpatienten oder die Chest Pain Unit garantieren, dass die entsprechenden Diagnostikmöglichkeiten und die notwendige Expertise für eine schnelle und sichere Diagnose und damit für eine gute Behandlung gegeben sind.
Im Onkologischen Zentrum, das wie die anderen Krebszentren am Klinikum von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert ist, sind viele Instrumente für eine besser Aufklärung der Patient*innen installiert. Es gibt beispielsweise Onkolotsinnen, die die onkologischen Patient*innen beraten und betreuen, eine Onko-Akademie für Patient*innen, engen Kontakt und Austausch mit Selbsthilfegruppen und fortlaufen Schulungs- und Fortbildungsangebote für Mitarbeitenden. „Zudem arbeiten wir im Klinikum interdisziplinär. Im Bereich der onkologischen Patientinnen und Patienten finden wöchentlich Tumorboards statt, in denen jeder Fall von allen beteiligten Fachrichtungen besprochen wird. So ist gewährleitet, dass jedes Fachgebiet seine Expertise einbringt und die individuell beste Behandlung für die Betroffenen gefunden wird“, erklärt Nicole Fritsch weiter.