Das Mädchen, das wegen einer hochgradigen Schwäche des Herzmuskels rund 6 Monate auf der Intensivstation behandelt werden musste und auf ein neues Spenderherz wartete, erfreut sich nun bester Gesundheit. "Es ist schon erstaunlich, wie Annabell das macht. Bald nach der Operation saß sie bereits in ihrem Kinderwagen und kaute genüsslich an ihrer Frühstücksbreze," schmunzelt Professor Netz.
Die 3 führenden Transplantationszentren für Kinderherzen
Die Münchner Kinderkardiologie gehört mit Berlin und Gießen zu den drei führenden Transplantationszentren in diesem Bereich in Deutschland. Seit Beginn des Transplantationsprogramms im Jahre 1988 konnten durch die exzellente Zusammenarbeit zwischen der Klinik für Herzchirurgie (Leiter: Professor Dr. Bruno Reichart) und der Abteilung für Kinderkardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin zahlreiche Kinder auch im Säuglingsalter erfolgreich Herz- oder Herz-Lungen transplantiert werden.
Innovative Forschung am Klinikum der LMU
Auf Grund des großen Organmangels entwickelten die Transplantationsspezialisten der Abteilung für Kinderkardiologie in den letzten Jahren in Kooperation mit dem kanadischen Transplantationszentrum Edmonton auch eine spezielle Technik der so genannten blutgruppenfremden Herztransplantation, das es erlaubt, bei kleinen Kindern auch blutgruppenfremde Spenderorgane zu transplantieren. Damit konnte die Wartezeit dieser Kinder auf ein neues Herz erheblich reduziert werden. Ein weiterer Schwerpunkt, den die Kinderärzte im Uniklinikum der LMU entwickelt haben, ist die Herztransplantation bei Kindern mit angeborenen Herzfehlern und schlechter Herzfunktion, wie auch die kombinierte Transplantation mehrerer Organe wie beispielsweise Herz und Niere oder Herz und Leber.
"Die Behandlung dieser Kinder vor und nach der Herztransplantation ist eine große Herausforderung für das gesamte Team, da vielfache Probleme vor und nach einer solchen Operation durchaus lebensbedrohliche Zustände hervorrufen können. Wir sind jedoch durch unsere große klinische Erfahrung und auch durch unsere aktuellen Forschungsergebnisse sicherlich vorne mit dabei, wenn diesen Kindern die optimale Therapie geboten werden soll", versichert abschließend Professor Netz.