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Klinikum der Universität München

LMU-Klinikum München kombiniert Schulmedizin und Naturheilkunde bei der Behandlung von Rückenschmerzen

Gemeinsames Projekt mit der Siemens Betriebskrankenkasse

(lifePR) (München, )
Rückenschmerz bedeutet für Betroffene neben dem körperlichen Leiden auch eingeschränkte Lebensqualität und häufig Berufsunfähigkeit. Mit dem "Münchner Naturheilkundlichen Schmerzintensivprogramm - Rücken" (MNS-R) hat die interdisziplinäre Schmerzambulanz am Klinikum der Universität München (LMU) - in Kooperation mit der Siemens Betriebskrankenkasse (SBK) - ein Programm entwickelt, das neben der schulmedizinischen Schmerzlinderung auch naturheilkundliche Maßnahmen und Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin anwendet.

Um das Risiko und den Grad einer chronischen Erkrankung individuell einschätzen zu können, werden Betroffene vor der Teilnahme am Programm von einem interdisziplinären Team untersucht. Dazu gehören spezialisierte Ärzte der Anästhesie und der Physikalischen Medizin und Rehabilitation sowie Fachpersonal für Physiotherapie, Schmerzpsychologie und Pflege. Je nach Diagnose und Patientenwunsch kann die darauf basierende individuell zusammengestellte Therapieempfehlung bei niedergelassenen Kollegen bzw. Therapeuten oder ambulant im Klinikum der Universität München durchgeführt werden (z. B. Physiotherapie, Optimierung der medikamentösen Schmerztherapie, Nervenblockaden, Akupunktur, u.a.).

Aktive Einbeziehung des Patienten

Für Patienten, bei denen Einzeltherapieverfahren nach wissenschaftlichen Erkenntnissen keine ausreichende Schmerzlinderung versprechen, wird ein multimodales Schmerzprogramm angeboten. Dieses basiert auf dem bereits seit zehn Jahren erfolgreich in der Schmerzambulanz angewendeten Münchner naturheilkundlichen Schmerzprogramm (MNS), das als vier Wochen dauerndes Gruppenprogramm entsprechend den Qualitätskriterien für multimodale Schmerztherapie entwickelt wurde. Es kombiniert schulmedizinische Erkenntnisse mit ausgewählten klassischen westlichen Naturheilverfahren und der Traditionellen Chinesischen Medizin. "Unser Konzept basiert darauf, dass die Patientenressourcen Motivation, Kognition, positive Körperwahrnehmung und Aktivität ein unverzichtbarer Bestandteil der Schmerztherapie sind", erklärt Projektleiterin Dr. Miriam Schopper.

"Eine vordergründig passive Schmerztherapie ist angesichts ihrer nachweislich geringen Wirksamkeit und dem schlechten Kosten-Nutzenverhältnis nicht zu empfehlen."

Im neuen Rückenschmerzprojekt MNS-R werden jetzt erstmals je nach Grad der Schmerzintensität und vorhandenen Risikofaktoren für chronische Rückenschmerzen drei verschiedene Varianten des multimodalen Rückenprogramms MNS-R angeboten: Das vierwöchige Intensivprogramm (120 Std.), das Powerpräventionsprogramm (60 Std. in 2 Wochen) und das berufsbegleitende Programm (30 Std. in 4 Wochen).

Neuer Therapie-Standard bei Rückenschmerzen

Das Programm wird wissenschaftlich begleitet. Evaluiert werden Intensität, Funktionsfähigkeit, Lebensqualität, Stressverarbeitung, Lebenszufriedenheit, Arbeitsunfähigkeitstage und Kosten-Effektivität. Somit weist die Initiative der SBK sowohl wissenschaftliche, als auch innovative Aspekte auf.

"Bei erfolgreichem Projektverlauf kann sich der risikoadaptierte, multimodale Therapieplan als Standard für Patienten mit Rückenschmerzen etablieren, wenn zugleich die Arbeitsfähigkeit aufrecht erhalten bzw. wiederhergestellt wird", hofft Privat-Dozent Dr. Dominik Irnich, Leiter der Schmerzambulanz am Campus Innenstadt. "Zudem sollen die Lebensqualität verbessert und gesundheitsökonomische und sozialmedizinische Kosten reduzieren werden."

Terminhinweise:

- Für Patienten: Informationen zum Programm unter 089-5160-7508 oder rueckenschmerz@med.uni-muenchen.de
- Für Ärzte: Vorstellung des Programms im Schmerzforum am 9.6.2010

Klinikum der Universität München

Im Klinikum der Universität München (LMU) sind im Jahr 2008 an den Standorten Großhadern und Innenstadt etwa 500.000 Patienten ambulant, teilstationär und stationär behandelt worden. Die 45 Fachkliniken, Institute und Abteilungen verfügen über mehr als 2.300 Betten. Von insgesamt 9.800 Beschäftigten sind rund 1.700 Mediziner. Forschung und Lehre ermöglichen eine Patientenversorgung auf höchstem medizinischem Niveau. Das Klinikum der Universität München hat im Jahr 2008 etwa 64 Millionen Euro an Drittmitteln eingeworben und ist seit Juni 2006 Anstalt des öffentlichen Rechts.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.klinikum.uni-muenchen.de

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