Erste Preisträgerin ist Nicole Pettinger vom Bezirkskrankenhaus (BKH) Straubing, die über die Einführung einer pflegetherapeutischen Gruppe berichtete. „Mein Wunsch nach Akzeptanz“ stellt dabei gesellschaftliche Stigmatisierungen gegenüber psychisch Erkrankten in den Mittelpunkt des Interesses. Ein Thema, das nicht wichtig genug genommen werden kann, wie Juror Prof. Dr. Karsten Gensheimer (Angewandte Gesundheitswissenschaften, Technische Hochschule Deggendorf) in seiner Laudatio betonte.
Der zweite Preis fiel Laura John, Dana Krause und Theresa Köhnlein (alle BKH Ansbach) zu. Ihre Arbeit „Hallzuzinationen – Wie ist es, Stimmen zu hören?‘“ würdigte Ulrike Dogue, Pflegedirektorin am BKH Augsburg. Sie hob dabei insbesondere den Perspektivwechsel hervor, den die Preisträgerinnen ihren Berufskolleginnen und –kollegen in einem Internet-basierten Trainingskonzept verordnen.
Der dritte Preis ging an Philipp Rohs im kbo Isar-Amper-Klinikum München, der eine „transgenerationale Einarbeitung im Aufnahmebereich der Klinik für forensische Psychiatrie und Psychotherapie“ implementierte. Er führte damit ein strukturiertes Verfahren ein, das Berufseinsteigerinnen und –einsteigern durch das Coaching von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen den Umgang mit straffällig gewordenen Patienten erleichtert, wie Karl Heinz Möhrmann, Vorsitzender des Landesverbands Bayern der Angehörigen psychisch Kranker in seiner Laudatio hervorhob.
„Die rege Resonanz ist unglaublich erfreulich und zeigt, wie vielseitig ihr Arbeitsumfeld ist und wie engagiert die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in unseren Gesundheitseinrichtungen sind“, lobte Barbara Holzmann als stellvertretende Präsidentin des Bayerischen Bezirketags nicht nur alle Preisträgerinnen und Preisträger, sondern sämtliche Einsenderinnen und Einsender. „Damit tragen Sie dazu bei, dass neue und innovative Behandlungskonzepte den Patientinnen und Patienten auf dem Weg der Genesung helfen.“
Johannes Thalmeier, Vorsitzender des Verbands der Pflegedienstleitungen psychiatrischer Kliniken in Bayern betont, dass der bayerische psychiatrische Pflegepreis bereits seit 2001 vergeben wird. Die Preisgelder in Höhe von insgesamt 2.100,- Euro stifteten in diesem Jahr das Institut ProDeMa (Geisslingen/Steige), der Bayerische Bezirketag (München) und der Hogrefe-Verlag (Göttingen).
„Das Bildungswerk Irsee unterstützt Auslobung und Preisverleihung seit über zwanzig Jahren“, berichtet dessen Leiter, Dr. Stefan Raueiser. „Uns ist es wichtig, dass die enorme Fachlichkeit in der psychiatrischen Pflege auch eine gebührende öffentliche Wahrnehmung und Wertschätzung in Politik und Gesellschaft erfährt“.