Seit zwölf Jahren treffen sich auf Initiative des Autors Robert Domes („Nebel im August. Die Lebensgeschichte des Ernst Lossa“, München 2008) Menschen aller Altersgruppen und Angehörige, um der Opfer der NS-Patientenmorde in der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee zu gedenken. Nicht mehr dabei sein wird Amalie Speidel, die Schwester von Ernst Lossa, die im Juni mit 91 Jahren verstorben ist.
Auf Anregung von Prof. Dr. Michael von Cranach, Doyen der Aufarbeitung der „Euthanasie“-Verbrechen in den bayerischen Heil- und Pflegeanstalten, wird in diesem Jahr Dr. Theo Waigel die Gedenkrede halten, „weil ich mithelfen möchte, die damalige Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Aus Ursberg stammend, liegt mir das besonders am Herzen“, so der langjährige Bundesminister der Finanzen und Ehrenvorsitzende der CSU.
Mit den „Lichtern gegen das Vergessen“ geht es auch darum, ein Zeichen zu setzen, dass Menschen auf Grund von Krankheiten nicht stigmatisiert werden dürfen. Ein Grußwort sprechen wird Frau Martina Heland-Gräf, Vorstandsmitglied im Bayerischen Landesverband Psychiatrie-Erfahrene (BayPE e.V.), der in den ersten Novembertagen zu seiner traditionellen Herbsttagung im Bildungswerk Irsee zusammenkommt.
Organisiert wird die Gedenkveranstaltung vom Tagungs-, Bildungs- und Kulturzentrum des Bezirks Schwaben. Bezirkstags-Vizepräsidentin Barbara Holzmann wird anwesend sein. Im Anschluss an das Entzünden von Kerzen auf dem ehemaligen Anstaltsfriedhof lädt das Bildungswerk des Bayerischen Bezirketags zu Gespräch und Stärkung in das Foyer von Kloster Irsee ein.
Die Teilnahme an Gedenkveranstaltung und Empfang ist ohne Anmeldung möglich. Kerzen werden kostenlos bereitgestellt.
Termin und Ort:
Dienstag, 1. November 2022, 16.30 Uhr, ehem. Anstaltsfriedhof
(hinter der Klosterkirche, Klosterring 4, 87660 Irsee)