Wie aus dem Nichts sind sie da: Pusteln und Quaddeln, die den kleinen Luca fast um den Verstand bringen. Überall juckt es. Der Kleine hört nicht auf zu weinen. Ein Horrorszenario nicht nur für Kinder, sondern vor allem für betroffene Eltern. Die Ursache für solche Symptome kann eine Nahrungsmittelunverträglichkeit sein. Aber wir haben eine gute Nachricht für Dich: Unverträglichkeiten, die im Baby- und Kleinkindalter auftreten, verwachsen sich häufig.
Aber was ist der Unterschied zwischen einer Allergie einer Unverträglichkeit auf ein bestimmtes Lebensmittel? Das ist an sich relativ simpel erklärt: Nahrungsmittelunverträglichkeit ist ein Oberbegriff. Mediziner beschreiben damit alle Leiden, bei denen der Körper auf eine harmlose Substanz im Essen reagiert. Darunter fällt auch eine Allergie. Eine Unverträglichkeit kann sich aber auch auf andere Art und Weise äußern:
Intoleranz: Dem Kinderkörper fehlen wichtige Enzyme, wie z. B. Laktase bei der Laktoseintoleranz. Für betroffene Kinder wird hier die Verdauung zum Problem.
Autoimmunkrankheit: Das bekannteste Beispiel ist wahrscheinlich die Zöliakie. Die Betroffenen vertragen dabei kein Gluten. Sogar kleinste Spuren in der Nahrung greifen die Darmschleimhaut an.
Malabsorption: Der Darm kann bestimmte Nährstoffe nicht ausreichend aufnehmen. Bei der Fruktose-Malabsorption etwa ist das der Fruchtzucker. Der Mangel an wichtigen Nährstoffen hat oft Durchfall und/oder Gewichtsverlust zur Folge.
Allergie: Davon sprechen Ärzte, wenn Eiweißmoleküle eine Überreaktion des Immunsystems auslösen. Während eine Lebensmittelallergie erst entsteht, nachdem das Kind öfter mit einem bestimmten Lebensmittel in Kontakt gekommen ist, kann eine Nahrungsmittelintoleranz schon beim ersten Kontakt mit dem Lebensmittel die typischen Beschwerden hervorrufen.
Vermutest Du bei Deinem Kind eine Unverträglichkeit? Dann handle bitte nicht alleine. Sicherlich sind Ernährungstagebücher bei der Diagnose hilfreich. Jedoch können Krankheiten oft übersehen werden, wenn kein Experte zu Rate gezogen wird. Außerdem kann das Weglassen eines Lebensmittels einen Nährstoffmangel bewirken. Deshalb raten wir Dir, immer mit einem Arzt oder einer Ärztin zu sprechen, damit diese*r nach der Diagnose einen entsprechenden Ernährungsplan erstellen kann.
Die Diagnose ist da – Dein Kind hat eine Lebensmittelunverträglichkeit. Jetzt heißt es für Dich als Elternteil als erstes: einmal gaaaanz tief durchatmen. Denn eine Unverträglichkeit ist noch lange kein Grund zur Verzweiflung. Obwohl die Umstellung der Ernährung am Anfang natürlich eine Herausforderung für Deine gesamte Familie darstellt, lässt sie sich in den meisten Fällen gut in den Alltag integrieren. Auf diese Punkte solltest Du achten:
- Verzichte so gut es geht auf das auslösende Lebensmittel. Eine spezielle Diät sollte wirklich nur in enger Abstimmung mit dem Kinderarzt / der Kinderärztin erfolgen, da gerade im jungen Alter die Gefahr eines Auftretens von Mangelerscheinungen besteht.
- Informiere die Kita über die Unverträglichkeit Deines Kindes, damit die Allergie auch dort bei der Verpflegung berücksichtigt wird.
- Wenn bei Deinem Kind die Nahrungsmittelallergie besonders stark ausgeprägt ist, solltest Du immer ein Notfallset mit wichtigen Medikamenten dabeihaben. Achtung: Diese sind oft verschreibungspflichtig.
Kuhmilch: Kaseine und Molkeeiweiße heißen die Übeltäter, die für Allergien und Unverträglichkeiten sorgen. Kinder, die laktoseintolerant sind, vertragen keinen Milchzucker.
Nüsse: Wenn Dein Kind eine Allergie auf bestimmte Nusssorten hat, dann sind Speicherproteine, die sich von Nusssorte zu Nusssorte unterscheiden, dafür verantwortlich. Der Körper kann sie nicht abbauen und wehrt sich deshalb dagegen.
Weizen: Verschiedene Eiweiße, etwa Weizenalbumine, können Auslöser für eine Unverträglichkeit sein. Wie bereits erwähnt, verursacht Gluten bei einer Zöliakie schwere Probleme.
Eier: Die Allergene Ovomukoid und Ovalbumin stecken im Hühnereiweiß und sorgen bei manchen Kindern für eine Allergie.