Dazu wird der Nettoaufwand, also das was man bei einem gegebenen Brutto-Sparbeitrag abzüglich der staatlichen Subventionen selber netto aufwenden muss, für beide Modelle errechnet und miteinander verglichen. Ist bei einem Modell der Nettoaufwand geringer und gleichzeitig die Rente höher oder gleichhoch wie das andere Angebot, so ist der Fall klar. Aber auch dann, wenn der Nettoaufwand eines Modells höher ist, kann es sich lohnen, sich für dieses Modell zu entscheiden. Dazu ein Beispiel, das man im Internet nachrechnen kann: Ein Vierzigjähriger Single mit einem Jahreseinkommen von 36.000€ spart bis zum Rentenbeginn monatlich 150€ für seine Altersvorsorge. Bei 45.000€ Einzahlungen hat er abzüglich der Steuerersparnis bei der Rürup-Rente einen Nettoaufwand von 31.601€ und bei der Riester-Rente einen Nettoaufwand von 29.782€, also rd. 6% weniger. Betrachtet man die Höhe der garantierten Renten, so kann die Riester-Rente – bei sonst gleichen Konditionen - um bis zu 6% kleiner sein als die Rürup-Rente. In der Regel sind aber die garantierten Riester-Renten wegen der hohen Verwaltungskosten bei den Anbieter erheblich niedriger, und zwar 12-66%. So wird es in dieser Konstellation schwer sein, ein entsprechendes Angebot zu finden. Interessant ist, dass bei Verheirateten mit einem Kind und sonst gleichen Bedingungen trotz der Zulagenförderung der Fördervorteil auch nur bei 5% liegt. Spart dasselbe Ehepaar dagegen nur 50€ im Monat, beträgt der Vorteil der Riester-Rente schon rund 38%. In diesem Fall kann man sehr wohl Riester-Angebote finden, mit denen man sich finanziell besser steht als mit der Rürup-Rente.
Die Beispiele zeigen, dass man nur mit einem ausgeklügelten Computerprogramm in der Lage ist, die finanziellen Vorteile bzw. Nachteile von Riester-Rente und Rürup-Rente zu beurteilen. Hier sind die Politiker gefordert, dieses äußerst komplizierte Regelwerk zu vereinfachen und zu vereinheitlichen. Bis dahin sollte jeder mit Hilfe des Computerprogramms im Internet die verschiedenen Angebote vergleichen. Auch die angebotenen Konditionen sind zu beachten und für sich zu bewerten. Denn die Entscheidung kann – wie man sieht - die finanzielle Situation im Alter entscheidend beeinflussen.