Laut Renate Köcher, der Leiterin des Allensbach-Instituts, mangele es im unteren sozialen Spektrum nicht am Aufstiegswillen, sondern an der Zuversicht, eigene Ziele zu erreichen: "Die Unterschicht glaubt nicht mehr daran, den Aufstieg zu schaffen. Während frühere Generationen, etwa in den 60er Jahren der Bundesrepublik selbst erfahren konnten, dass sich Anstrengungen lohnen, werden heute keine Chancen mehr gesehen."
Die Werte Adolph Kolpings gelten, so Dillenburg, auch in der heutigen gesellschaftlichen Situation. Das eigene Handeln müsse sich an dem Maßstab orientieren, dass der "Mensch Mitte und Ziel allen Handelns " ist. Die gesellschaftliche Ausgrenzung von Menschen gelte es damals, wie heute zu verhindern. Das sei übrigens ein weltweite Aufgabe, der sich auch das Internationale Kolpingwerk im Rahmen mit seiner internationalen Partnerschaftsarbeit stelle", so Dillenburg.
Auf Grund seiner Überzeugung, dass es überhaupt keine Trennung zwischen dem religiösen und dem irdisch-sozialen Leben gebe, sei es für Adolph Kolping darum gegangen "durch eine Neubesinnung auf zentrale Werte des menschlichen Zusammenlebens einen Beitrag zur umfassenden Erneuerung der Gesellschaft aus christlichem Geist und christlicher Verantwortung heraus zu leisten." In diesem Sinne komme auch das Kolpingwerk dem Erbe und Auftrag Adolph Kolpings nach, durch eine "angemessene Weiterentwicklung nach Maßgabe der Nöte unserer Zeit".