Über die Beweggründe des Orchesters und ihre persönliche Erfahrung sagt Sayako Kusaka: »Das heutige Konzert widmen wir - unser Dirigent, das Orchester und die anderen Mitwirkenden - meinem Heimatland Japan und den Opfern der Katastrophe. Nicht nur das Erdbeben, sondern auch der Tsunami und die ungelösten Probleme der Atommeiler bringen großes Unglück über mein Land. Aus eigener Erfahrung - dem Erdbeben in Kobe vor 15 Jahren - wissen meine Familie und ich, was es heißt, in einem auf den anderen Moment sein Haus zu verlieren, wie man sich als Flüchtling fühlt, welchen Schmerz es bedeutet, Familienmitglieder und Freunde zu verlieren und wie schwer ein Neuanfang ist. Das jetzige Unglück ist weder mit Kobe noch anderen Katastrophen vergleichbar.
Täglich sehe ich die Brutalität des Alltags - und der Schmerz weicht nicht. Viele Menschen von überall stehen zu uns und beten für uns.«
Für den 5. April plant das Konzerthaus Berlin ein Benefiz-Konzert, um die internationalen Hilfsbemühungen für das Land zu unterstützen. »Auch meine Kollegen vom Konzerthaus Kammerorchester wollen mit diesem Benefiz-Konzert ihre Solidarität zeigen«, so Sayako Kusaka. »Es wird lange dauern, aber ich will daran glauben, dass wir es schaffen, das Zerstörte neu aufzubauen.«
In der Inszenierung von »Aeneas in Carthago«, die mit Videoprojektionen arbeitet, ist der Mensch der Macht der Götter und den von ihnen gelenkten Naturkräften ausgeliefert. Stürme, Meeresfluten und Feuersbrunst werfen die Sterblichen aus der Bahn, lenken ihr Schicksal. Aber auch der Mensch kennt eine Macht, die alles überwindet ...