Nun, am Ende haben sich beide durchgesetzt. Jede für sich - und doch im Team. Denn als Duo harmonieren die beiden schon seit frühester Kindheit prächtig. Und das keineswegs nur im Konzert: Wer einmal die Schwestern hinter der Bühne erlebt hat, kann sich der ansteckenden Fröhlichkeit und den Albereien der Hagners nur schwer entziehen.
Aber eben nur jenseits der Podien - beim Auftritt herrscht volle Konzentration. Mit einem entscheidenden Vorteil: »Egal wie chaotisch die Proben auch waren, auf der Bühne können wir uns dann hundertprozentig aufeinander verlassen«, sagt die 33-jährige Geigerin. »Weil wir schon so lange zusammen musizieren und uns eben auch sonst so gut kennen, sind wir wirklich ein Team.« Ein Team, das keineswegs immer einer Meinung ist, ja durch das geschwisterliche Verhältnis vielleicht im Umgang miteinander noch direkter als andere Musiker ist. »Vor allem bei den Proben fliegen da schon mal die Fetzen - mehr als mit anderen«, lacht Nicole, die Pianistin. »Wir können uns eben absolut alles an den Kopf werfen - und sind dann im nächsten Moment doch wieder wahnsinnig kindisch.«
Beim Auftritt sind sie dann wieder ganz Künstler, andernfalls würden Kritiker wohl kaum derart ins Schwärmen geraten bei ihren Auftritten: »Sie verbinden klangliche Schönheit, die Lust am Wohllaut, mit der Schönheit des musikalisch Wahrhaftigen.«
Viviane Hagner Violine
Nicole Hagner Klavier
Franz Schubert Rondo für Violine und Klavier h-Moll op. 70 D 895
Franz Liszt »La lugubre gondola« für Violine und Klavier
Franz Liszt »Grand duo concertant« für Violine und Klavier
Michel Galante »Kreutzerspiel« für Violine und Klavier (UA)
Ludwig van Beethoven Sonate für Klavier und Violine A-Dur op. 47 (»Kreutzer-Sonate«)