Inhaltlich und auch in ihrer schwebenden Klanglichkeit führt diese Musik hin zu Schrekers »Vom ewigen Leben«, das innerhalb des Programms den Kontrapunkt zu Regers »Requiem« bildet. Mit Zemlinskys Mitte der dreißiger Jahre komponiertem 13. Psalm bekommt das Motiv der Entrückung auch die Bedeutung von Flucht und Vertreibung. Gleichzeitig aber ist Zemlinskys Werk ein verzweifeltes Bekenntnis zu einer vom Untergang bedrohten Tradition, für die Mahler wie kein anderer stand.
Die Stimme des Solisten Michael Nagys bezeichnete das renommierte Fachmagazin Das Opernglas jüngst als »klar stromenden, voluminösen und kultivierten Bariton«. »Offen in der Artikulation und mit einem festen und plastischen Kern«, beobachtete die Frankfurter Rundschau. Der junge Bariton mit ungarischen Wurzeln war zunächst Ensemblemitglied der Komischen Oper Berlin, bevor er mit der Spielzeit 2006/07 an die Oper Frankfurt wechselte. Er wird in Regers »Requiem« und in Horwitz' »Vom Tode« zu hören sein.
Musik mit Mahler – Teil 2
Konzerthausorchester Berlin
MDR Rundfunkchor Leipzig
Lothar Zagrosek
Michaela Kaune Sopran
Michael Nagy Bariton
Karl Horwitz »Vom Tode« für Bariton und Orchester
Max Reger »Requiem« (Friedrich Hebbel) für Bariton, Chor und Orchester op. 144b
Gustav Mahler »Ich bin der Welt abhanden gekommen« (Friedrich Rückert), für 16-stimmigen
gemischten Chor bearbeitet von Clytus Gottwald
Gustav Mahler »Kein deutscher Himmel« (August von Platen) – Bearbeitung des Adagiettos aus der
5. Sinfonie für Chor a cappella von Gérard Pesson
Franz Schreker »Vom ewigen Leben« für Sopran und Orchester
Alexander Zemlinsky Psalm 13 für Chor und Orchester op. 24