Jeder fünfte Fondsmanager, der in komplexe Finanzinstrumente investiert hat, gibt zu, dass sein Haus nicht über Spezialisten verfügt, die ausreichende Erfahrung mit solchen Produkten besitzen. Und fast die Hälfte (40 Prozent) sagt, dass sie schon in Produkte investiert hat, ohne über angemessene Risikobeurteilungsinstrumente zu verfügen.
Gerold Hornschu, Partner bei KPMG: "Auf Deutschland lässt sich das selbstkritische Bild der Branche nicht eins zu eins übertragen. Zum einen sind hier Rolle und Verantwortung der Depotbanken zu betrachten, die eine wichtige Kontrollfunktion ausüben und teilweise für die Bewertung verantwortlich sind. Zum anderen beträgt der Anteil komplexer Produkte in deutschen Fonds im Durchschnitt weniger als fünf Prozent. Das schließt nicht aus, dass im Einzelfall ein im Rückblick überraschend hoher Anteil komplexer Produkte erworben wurde, ohne dass die Folgen geringer Preistransparenz und potenziell schwindender Liquidität bedacht wurden."
Auch die befragten Fondsmanager scheinen sich dessen im Übrigen bewusst zu sein. So planen rund 90 Prozent, innerhalb der nächsten zwei Jahre deutlich mehr für Risikoüberwachung, Bewertung und Compliance auszugeben.