Die dunkle Jahreszeit hat ihren Namen nicht umsonst: Während es im Winter morgens auf dem Weg zur Arbeit meist noch stockfinster ist, scheint die Nacht schon am Nachmittag wieder hereinzubrechen. Hinzu kommen Nebel, Nieselregen und Schnee. „Schlechte Sicht zählt zu den größten Risiken im winterlichen Straßenverkehr. Vorausfahrende Fahrzeuge, Fahrradfahrer, Fußgänger, aber auch Hindernisse werden dann oft erst in allerletzter Sekunde oder bereits zu spät gesehen. Daher heißt es bei schlechter Sicht immer, die Geschwindigkeit anzupassen und äußerst aufmerksam sowie bremsbereit unterwegs zu sein. Wichtig ist es zudem, auf einen ausreichenden Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern zu achten“, erläutert Isabella Finsterwalder, Pressesprecherin des Automobilclub KS e.V.
Gerade bei tiefstem Winterwetter sollten auch Scheiben und Spiegel vor der Fahrt gründlich von Schnee und Eis befreit werden. Nur ein kleines Guckloch in der Frontscheibe freizukratzen und dann mit einem Schneeberg auf dem Auto loszufahren, ist ein absolutes No-go. Vor allem ist es wichtig, vor Fahrtantritt Schnee auf dem Fahrzeugdach zu entfernen, damit dieser bei einer Bremsung nicht unvermittelt nach vorne auf die Frontscheibe rutscht und die Sicht versperrt. Ebenso sind immer Fenster, Scheinwerfer samt Blinkern und Kennzeichen von Schnee freizuhalten. „Es empfiehlt sich daher, zusätzlich zum Eiskratzer im Winter immer auch einen Besen zum Beseitigen von Schnee dabeizuhaben – sicher ist sicher. Zusätzlich sind Türschlossenteiser, Starterkabel, Taschenlampe mit Ersatzbatterie sowie vor allem eine im Fahrzeug deponierte Decke für den Fall der Fälle praktische Nothelfer im Winter“, rät Finsterwalder.
Besser sichtbar sein
Aber auch die schwächeren Verkehrsteilnehmer selbst können viel dazu beitragen, um nicht übersehen zu werden. „Hier ist ein richtig angepasstes Verhalten im Straßenverkehr ein wichtiger Punkt. So sollte gerade in der Dämmerung oder Dunkelheit immer beachtet werden, dass man von einem herannahenden Fahrzeug schlichtweg nicht gesehen wird, vor allem bei dunkler Kleidung. Entsprechend vorsichtig sollten denn auch Straßen überquert werden. Selbst bei einem Zebrastreifen kann nicht davon ausgegangen werden, dass das Auto schon abbremsen wird. Gerade die schwächeren Verkehrsteilnehmer sollten stets auf Nummer sicher gehen, indem sie lieber risikoavers handeln und mit den Fehlern anderer rechnen“, so die KS Pressesprecherin.
Des Weiteren heißt es auf die eigene Sichtbarkeit zu achten. Das gilt für Radfahrer, Fußgänger, deren Hunde, aber vor allem auch für Kinder, die ohnehin leichter übersehen werden. Für Radfahrer sind je ein Licht vorne und hinten sowie gelbe Reflektoren an den Pedalen Pflicht. Zur Seite müssen zudem Katzenaugen, Reflexstreifen an den Reifen oder reflektierende Speichenhülsen angebracht sein. Für Erwachsene und Kinder selbst gilt: neben möglichst heller Kleidung diese idealerweise mit reflektierenden Materialien zu kombinieren oder direkt Warnwesten zu tragen. Auch reflektierende Applikationen auf Mützen, an Fahrradhelmen, Taschen, auf Schulranzen und Rucksäcken sind empfehlenswert, genauso wie Reflektorbänder, die um Hand- oder Fußgelenke geschlagen werden. Mit einem Leuchthalsband wird auch der Hund beim Gassigehen nicht übersehen.