Im Zentrum der „klassischen Quadratmeile der Archäologie“ liegt Albersdorf. Hier auf der Geest bietet der „Steinzeitpark AÖZA“ - die Abkürzung steht für „Archäologisch Ökologisches Zentrum“ - eine echte Zeitreise in die Vorgeschichte. Diese praktischen Erfahrungen können wenige hundert Meter weiter im „Museum für Archäologie und Ökologie“ mit der vorgeschichtlichen Dithmarscher Wirklichkeit verglichen werden. Dabei zeigen sich die Vorteile eines Zusammenspiels innerhalb der Museumslandschaft. Den Gästen erschließt sich das Thema Steinzeit in Dithmarschen auf einen Blick als einladend, abwechslungsreich und museenswert.
Dass Männer, Frauen und Kinder bereits vor 5000 Jahren - vor Erfindung von Nähmaschine und Webstuhl - sich mit Mode und Modefragen auseinander setzten, demonstriert Anne Reichert. So lassen sich auch heute noch aus Bast, Binsen und Brennnesseln praktische Textilien in allen Konfektionsgrößen „wirken“. Der TourPunkt heißt „Experimentelle Archäologie“.
Von der Uralt-Kleidung in Albersdorf bis zu den Uralt-Western wie „The Covered Wagon“ in Lunden ist es nur ein Sprung, der sich für Cineasten allemal lohnt. Die Geschichte des Wilden Westens der Vereinigten Staaten von Amerika verkörpert auch ein Stück Dithmarscher Geschichte. So mancher Auswanderer von der Eider machte sein Glück und ein Vermögen jenseits des Atlantiks, so etwa der Westernmaler W.H.D. Koerner, der Indianer und Cowboys in Szene setzte. Der Lundener zählte Anfang des 20. Jahrhunderts als „Maler des Wilden Westens“ zu den gefragtesten Künstlern der neuen Welt.
Gefragtes Teegeschirr der letzten 200 Jahre zeigt das Dithmarscher Landesmuseum, während das Frenssen-Haus in Barlt das persönliche Ambiente eines Dithmarscher Schriftstellers zeigt, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts wie Thomas Mann als Kandidat für den Literatur-Nobelpreis gehandelt wurde.
Das Reisefotoalbum von Theodor Möller (1873-1953) wird auf der Museumsinsel Lüttenheid, Heide, aufgeschlagen. Die Retrospektive in Schwarz-Weiß führt quer durch ein Schleswig-Holstein, das dem Betrachter heute so fremd und fern anmutet.
Fahrrad-Exkursionen in die KUNSTLANDSCHAFT 07 oder ein Ausflug per pedes in den Dithmarscher Urwald Riesewohld sind attraktive und spannende Touren für jedermann innerhalb der Tour. Das Angebot, am Bau einer Lokomobile mitzuwirken, richtet sich an den Nachwuchs ebenso wie die Einladung von Astrid Starke-Hartmann zur Ausstellung „Eberhard Ross. Organische Chemie“. Bei diesem museumspädagogisch wertvollen Ausflug „bewaffnen“ sich die „Kunstkinder“ unter anderem mit Buntstiften.
Generationen von Kindern sind mit Büchern des Erzählers Boy Lornsen groß geworden: Mit „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“, den drei Nis-Puk-Bänden und vielen anderen Titeln gehört Boy Lornsen zu den Klassikern der Kinderbuchliteratur. Inzwischen sind seine Leser von früher erwachsen geworden und brauchen doch nicht auf seine Geschichten zu verzichten. In dem neu erschienenen Band Boy Lornsen „Geschichten aus Schleswig-Holstein“ sind spannende Geschichten für Erwachsene versammelt. Herausgeber, Frank Trende, der Lornsen gut gekannt hat, und Lektor, Bernd Rachuth, stellen das Buch im Heimatmuseum Brunsbüttel vor und können auch Interessantes zur Biogra-fie von Boy Lornsen berichten.
Wer den Mond einmal anders erleben möchte, hat im Rahmen der MuseumsTour 2007 die Wahl zwischen Meer und Wald. Während im museum am meer „Lucky fellow“ von Folk bis Rock konzertiert, lauschen Besucherinnen und Besucher im Burger Waldmuseum den Stimmen der Natur, während im Burger Museum zur dritten Museumsnacht viele Überraschungen warten.
Bodenständig und praktisch wie jedes Jahr geht es im Dorfmuseum Eggstedt zu. Hier kann die Arbeit von gestern selber ausprobiert werden. Stricke werden gedreht, Kartoffeln sortiert, Messer geschliffen - und Erinnerungen an die MuseumsTour 2007 in Dosen geschlossen.
Landrat Dr. Jörn Klimant: „Ein gut gefülltes Paket historischer und kultureller Angebote steht von Freitag, 21. September bis Sonntag, 7. Oktober 2007 in der Museumslandschaft Dithmarschen für alle TOURis, sowohl Gäste als auch Einheimische, zur Abholung bereit.“