Schnell sprach Asfa-Wossen von der neuen Spezies homo migrans, da die Geschichte des Menschen, des homo sapiens, immer auch eine Geschichte der Migration sei. Und er geht noch weiter. Die Migration sei noch lange nicht zu Ende, denn Afrika habe aktuell viele Probleme – von A wie Analphabetismus bis Z wie zahnärztliche Versorgung sei alles dabei. Und obwohl Afrikas Wirtschaft stetig wachse, könne dieses Wachstum die Bevölkerungsexplosion, die als Hauptursache für Armut und Hunger gesehen werden kann, nicht ausgleichen. Billige EU-Exporte und kostenlose Lebensmittelspenden verdrängen heimische Produkte und vernichten die afrikanische Landwirtschaft. Wohin also mit Afrika? Aussichtslos sei Afrikas Situation selbstverständlich nicht, wenn Gewaltherrscher abgeschafft, die Frauen gestärkt und Arbeitsplätze geschafft werden würden.
Die Schülerinnen und Schüler der Schule an der Wascherde und der Oberwaldschule aus Grebenhain zeigten sich sichtlich bewegt von Asfa-Wossens Vortrag, sodass im Anschluss eine rege Diskussionsrunde entstand. Auch die eigene Biografie und der kulturelle Hintergrund des Prinzen wurde thematisiert, sodass auch persönliche Fragen an ihn gerichtet werden konnten. Auf die Frage der Schüler, was jeder einzelne tun kann, um die Situation in Afrika zu verbessern, ermutigte er die Schüler dazu, sich Afrika z. B. über ein Auslandspraktikum zu nähern und die Hilfsbedarfe dort aus erster Hand zu erfahren. Er regte an, Schulpartnerschaften zwischen deutschen und afrikanischen Schule zu initiieren.
Die Schule an der Wascherde in Lauterbach bedankt sich für die gelungene Lesung bei Dr. Prinz Asfa-Wossen Asserate und beim AWO Kreisverband Vogelsberg, der die Lesung, unterstützt durch das Bundesprogramm „Demokratie leben“, initiierte.
Artikel von Andrea Noeske, Schule an der Wascherde