Großes Lob erhielt der scheidende Sachgebietsleiter im Amt für Wirtschaft und den ländlichen Raum, Diplom-Geograf Matthias Sebald. „Nicht nur hier in Grebenhain ist Beratung und Möglich-Machen von Projekten die Stärke unseres Regionalentwicklungs-Experten Sebald“, sagte Dr. Jens Mischak – bei Zustimmung aller Anwesenden. Umfassendes Expertenwissen gehe Hand in Hand mit Wertschätzung und einfühlsamer Beratung vor Ort. „Lösungsorientiert beraten und vor Ort sein – das genau ist sein Ansatz.“
Mischak zeigte großes Verständnis „für manche Enttäuschung in der Vergangenheit“ für allzu langes Warten in Hartmannshain und Herchenhain. „Aber jetzt geht es auch wirklich los – und es wird ein tolles Projekt!“, sagte der Erste Kreisbeigeordnete.
Wirtschaftsdezernent Dr. Mischak berichtete, dass Grebenhain eine der ersten Gemeinden in Hessen war, die 2012 auf die gesamtkommunale Dorfentwicklung umgestiegen seien. Herchenhain gehörte zusammen mit Hartmannshain und Ilbeshausen-Hochwaldhausen zu den drei Ortsteilen, die ursprünglich für die überörtliche Dorfentwicklung anerkannt waren. Der abschließende große kommunale Förderbescheid „schließe den Kreis dieser guten Entwicklungsimpulse“.
Ein ortsübergreifendes Gemeindezentrum sei ein „wirklich kreativer und völlig neuer Weg“, so Mischak. Geplant sind folgende Maßnahmen: Schaffung eines multifunktionalen Gemeinde- und Kultursaals, Neubau einer überdachten Terrasse, Funktionsräume (Küche, Sanitärbereich) sowie Integration des Jugendraumes, energetische Sanierung und dorfgerechte Aufwertung des äußeren Erscheinungsbildes, bedarfsgerechte Neuordnung der Außenanlagen einschließlich der Neugestaltung des Spielplatzes.
Dr. Mischak betonte: „Herchenhain bildet mit dem Vulkanradweg, mit der Herchenhainer Höhe, den zahlreichen naturräumlich bedeutsamen Biotopen und Geotopen im Geopark Vulkanregion Vogelsberg und dem Bergmähwiesenpfad als Premium-Wanderweg einen touristischen Schwerpunkt in der Region.“ Das neue Dörfer-Gemeinschaftshaus werde ein weiterer attraktiver Anziehungspunkt für den hohen Vogelsberg werden. Auch die gute Perspektive für den Skilift trage zur klaren Aufwertung bei.
Bürgermeister Sebastian Stang sagte: „Die Dorferneuerung bewirkt viel – sie hat unserer Gemeinde sehr gut getan und tut es offenkundig weiter.“ Der Bürgermeister dankte dem Planer Stefan Mölig für Kreativität und Zuverlässigkeit. Mölig betonte: „Jetzt fängt die Arbeit erst richtig an. Jetzt nur nicht nachlassen mit dem Engagement! Es soll das Haus der Bürgerinnen und Bürger werden – die Ideen sollen nun verlässlich in das Konzept einfließen.“
Ortsvorsteher Marko Straßberger stieß auf viel Zustimmung, als er sagte, jetzt werde endlich die wunderschöne Herchenhainer Höhe „wachgeküsst“. Es sei in den vergangenen Jahren wirklich ein langer Atem nötig gewesen – „es war nicht immer einfach“. Die Mitarbeit des Ortsbeirats sei schon viele Jahre erkennbar gewesen – jetzt werde sie endlich wirksam. Der Ortsbeirat, in dem auch Mitglieder der Kirchengemeinde aktiv mitarbeiten, hofft: „Das Dörfergemeinschaftshaus soll in zwei Jahren fertig sein.“
Auf den Zuwendungsbescheiden steht: „Umbau und Sanierung Dörfergemeinschaftshaus Herchenhainer Höhe“ - Gesamtkosten: 999.809,44 €; Zuwendung: 577.737,00 €. „Neuordnung und Gestaltung des Umfeldes am Dörfergemeinschaftshaus Herchenhainer Höhe“: Gesamtkosten: 104.303,50 €; Zuwendung: 59.561,00 €.
Dr. Jens Mischak und Matthias Sebald wiesen auf die segensreichen Wirkungen der Dorferneuerungspolitik – auch im privaten Bereich – hin. Privatförderung sei eine weitere wichtige Säule. Antragstellungen für private Vorhaben sind noch bis 31.03.2020 möglich.
Private Investitionen: eine Million hat fünf Millionen Euro ausgelöst
Mit 76 privaten Vorhaben in ganz Grebenhain wurden bisher Investitionen in Höhe von fünf Millionen Euro ausgelöst. Die Dorfentwicklung hat diese Projekte mit mehr als einer Million Euro in Grebenhain unterstützt. Dr. Mischak betonte: „Dieser Effekt ist beeindruckend. Noch wichtiger ist mir aber die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an den Projekten und unterm Strich die Erhöhung der Lebensqualität.“