Frau Wieth lernte im Rahmen ihres Studiums an der Universität Münster die Arbeitsschwerpunkte am FNU kennen. Das FNU kooperiert in der Forschung mit unterschiedlichen Hochschulen. Im Sommer 2011 bewarb sie sich dann um eine Promotionsstelle am Forschungszentrum und begann Ihre Studien. Sie untersuchte die Lebensweise von Algen in kleinen Fließgewässern in landwirtschaftlich genutzten Regionen. "Der Vogelsbergkreis eignete sich hier besonders gut und so bin ich froh, dass mir Möglichkeit gegeben wurde das Thema am Forschungszentrum Neu Ulrichstein zu bearbeiten", so Friederike Wieth. Hintergrund der Untersuchungen ist es die Wirkung von Pflanzenschutzmitteln auf die Algen zu bewerten. Für diese Bewertungen ist es wichtig das Vorkommen und die Lebensweise der Algen zu verstehen. Sie widerlegte in ihren Studien die landläufige Meinung das Algen in kleinen Gewässern keine Rolle spielen. Sie konnte am Beispiel der Gleen (bei Kirtorf) oder des Rulfbaches (bei Amöneburg) beweisen, das hier sehr wohl Algen im Sediment und auch in der fließenden Welle in gut messbaren Konzentrationen vorkommen. "Diese Wissen kann nun genutzt werden um Algen in Gewässern zu beobachten und zu schützen, aber auch um Risiken auf Algen durch Umweltchemikalien besser einschätzen zu können", so Friederike Wieth.
Frau Wieth stellte ihre praktischen Arbeiten im August 2015 fertig und fand unmittelbar eine Anstellung als Prüfleiterin bei ibacon im Kreis Darmstadt eines ebenfalls am FNU tätigen Labores. Insgesamt sind am Forschungszentrum bereits um die 50 Absolventen nach Ihren Abschlussarbeiten unmittelbar in eine Anstellung gekommen. „Das ist seit einigen Jahren eine steigende Tendenz. Gute Absolventen in unseren Fachgebieten der Umweltforschung in Neu-Ulrichstein finden auf dem Arbeitsmarkt hervorragende Möglichkeiten. Das ist natürlich eine sehr komfortable Situation, das unsere Forschungsthemen in den letzten Jahren eine steigende Nachfrage erfahren. Das schlägt sich nicht nur in guten Umsatzzahlen nieder, das führt auch zu einer großen Nachfrage für Ausbildungen, die wir leider noch gar nicht alle erfüllen können.“ Erläutert Prof. Dr. Klaus Peter Ebke.