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Haben Salamander und Co langfristig eine Überlebenschance?

In gut besuchter Biodiversitätskonferenz geht es um Schutz und Zukunft von Amphibien

(lifePR) (Vogelsbergkreis, )
Ihr Lebensraum wird kleiner, eingeschleppte Krankheiten bedrohen sie – haben Salamander, Kröten und Frösche überhaupt langfristig Überlebenschancen in unserem Land? Wie steht es in Zukunft um unsere Amphibien? Diesen Fragen ging die fünfte Biodiversitätskonferenz des Vogelsbergkreises im Saal Johannesberg in Lauterbach nach. Auf Einladung der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) verfolgten zahlreiche Gäste die Ausführungen der beiden Referentinnen der Justus-Liebig-Universität aus Gießen.

Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak rief in seiner Begrüßung unter anderem dazu auf, sich für den Schutz von Amphibien einzusetzen. Auch Lauterbachs Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller mahnte, dass Amphibien neben vielen Insekten gegenwärtig vom Aussterben bedroht seien.

Einen Überblick über die in Deutschland beheimateten Amphibien gab Uta Gerz von der Justus-Liebig-Universität (JLU) Gießen, indem sie die verschiedenen Lebenszyklen, Verhaltensweisen, Fortpflanzung und Lebensräume darstellte. Als bekanntesten Vertreter nannte sie den Feuersalamander mit seiner auffälligen Warnfärbung. Der in der Paarungszeit ebenfalls auffällig blau gefärbte Moorfrosch ist in Hessen akut vom Aussterben bedroht, führte die Referentin weiter aus. Klimawandelbedingte lange Trockenphasen, Lebensraumverlust – zum Beispiel durch das Beseitigen von Quellen - und der zunehmende Verkehr im Bereich von Auen und Wäldern belasteten Schwanzlurch- und Froschlurchpopulationen.

Ebenfalls Mitarbeiterin im Artenschutzprojekt Feuersalamander der JLU ist Biologin Laura Jung, die im zweiten Teil der Vortragsabends über Maßnahmen zur Prävention der hessischen Bestände des Feuersalamanders (Salamandra salamandra) vor einer Infektion mit dem Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) und zur Erhebung grundlegender Daten zum Vorkommen der Art in Hessen berichtete.

Aktuell wären noch keine Funde von mit Bsal infizierten Salamandern bekannt, was nicht bedeute, dass es sie vielleicht nicht doch gäbe, betonte Jung. Sie wies auf die Wichtigkeit der Desinfektion von Schuhen und Reifen hin, sowohl im privaten als auch im land- und forstwirtschaftlichen Bereich, um ein Verschleppen der Pilzsporen zu vermeiden.

Die Datenlage über die Salamandervorkommen im Vogelsbergkreis ist noch dünn, sodass sich interessierte Personen für Kartierungen unter der Mailadresse laura.jung@didaktik.bio.uni-giessen.de melden können. Fundmeldungen können unter der Webadresse https://feuersalamander-hessen.de vorgenommen und weitere Infos abgerufen werden.

Im Anschluss blieb viel Zeit für einen regen Austausch und eine Diskussion, die Astrid Scharf von der UNB Vogelsbergkreis leitete. Hierbei wurden auch konkrete Verbesserungsmaßnahmen wie permanente Krötenschutzzäune an Landesstraßen angesprochen. Für die Errichtung von festen Amphibienleitanlagen wird sich Erster Kreisbeigeordneter Dr. Mischak einsetzen. Weiter warb er für eine Wasserrückhaltung vor Ort, um den Landschaftswasserhaushalt positiv zu beeinflussen.

Karl-Heinz Schäfer als Sachgebietsleiter UNB zeigte sich erfreut über das große Bürgerinteresse an der fünften Biodiversitätskonferenz. Als Dankeschön bekamen die Referentinnen jeweils einen Korb gut gefüllt mit regionalen Produkten aus dem Sortiment „Vogelsberg Original“ überreicht.

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