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Studie zur Reaktivierung der Ohmtalbahn

Landkreise und Bürgermeister der Anliegerkommunen verabschieden gemeinsame Erklärung

(lifePR) (Vogelsbergkreis, )
Verbessert werden sollen die Verkehrsanbindungen zwischen dem Vogelsbergkreis und dem benachbarten Landkreis Marburg-Biedenkopf. Ob im Zuge dessen auch die Ohmtalbahn reaktiviert werden kann – diese Frage soll im Rahmen einer Machbarkeitsstudie geklärt werden. Darauf verständigten sich am Mittwoch Landrat Manfred Görig, die beiden Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Jens Mischak (Vogelsbergkreis) und Marian Zachow (Marburg-Biedenkopf) sowie die Rathauschefs der Anliegerkommunen Homberg, Gemünden, Kirchhain, Amöneburg und Stadtallendorf bei einem gemeinsamen Gespräch im Rathaus in Homberg.

Zum Hintergrund: Während der Güterverkehr noch immer zwischen Kirchhain und Nieder-Ofleiden rollt, wurde der Personenverkehr auf der Ohmtalbahn schon 1980 eingestellt. Seitdem sind im westlichen Vogelsberg und dem angrenzenden Landkreis Marburg Busse im Einsatz. Ein Teilstück der Strecke bei Ober-Ofleiden ist mittlerweile „entwidmet“ worden, somit handelt es sich in diesem Bereich formal nicht mehr um eine Bahntrasse.

So sprachen Landrat Manfred Görig und Erster Kreisbeigeordneter Marian Zachow denn auch von „hohen Hürden“, die zu überwinden sind, um die Ohmtalbahn zu reaktivieren. Ob es gelingen kann, soll im Rahmen der Vorstudie untersucht werden. „Mit der Studie haben wir eine Grundlage, an der wir uns orientieren können“, betonte Landrat Manfred Görig, „die Untersuchung wird auch zeigen, wie der ÖPNV in dieser Region insgesamt intensiviert werden kann.“ Diesen Aspekt griff auch Erster Kreisbeigeordneter Dr. Jens Mischak auf: „Die Verbindung zwischen dem Vogelsbergkreis und dem Ostkreis Marburg-Biedenkopf könnte attraktiver gestaltet werden – beispielsweise auch durch den Einsatz sogenannter Schnellbusse.“

„Mit diesem gemeinsamen Vorgehen zeigen wir: Wir sind interkommunal handlungsfähig“, unterstrich der Marburger Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow. Für eine „Verknüpfung der beiden Landkreise“ sprachen sich auch die Bürgermeister aus, von daher seien alle Optionen zu prüfen.

Landrat Manfred Görig, die beiden Kreisbeigeordneten Dr. Mischak und Zachow sowie Bürgermeisterin Claudia Blum (Homberg) und ihre Kollegen Lothar Bott (Gemünden), Olaf Hausmann (Kirchhain), Michael Plettenberg (Amöneburg) und Christian Somogyi (Stadtallendorf) verabschiedeten abschließend eine gemeinsame Erklärung mit folgendem Inhalt:

1. Die Bürgermeister und die beiden Landkreise kommen überein, dass die Verbesserung der Verkehrsverbindungen zwischen beiden Kreisen und den beteiligten Kommunen für die Zukunft wesentlich ist. Hinsichtlich einer Reaktivierung stellen sich eine Fülle offener Fragen und Probleme, gleichwohl soll diese Thematik weiterverfolgt, aber in eine ganzheitliche, verkehrsträgerübergreifende Sicht auf die verbesserte Vernetzung beider Regionen eingebettet werden.

2. Deswegen bilden beide Kreise sowie die  beteiligten Kommunen eine Steuerungsgruppe, die folgende Schritte in Angriff nehmen will 

 A) Prüfung einer Optimierung der ÖPNV-Verbindungen zwischen beiden Landkreisen, zum Beispiel evtl. Durchbindung Linie 80 Marburg-Homberg-Burg- und Nieder Gemünden oder Linie 82 Kirchhain-Homberg-Burg- und Nieder-Gemünden oder Verlängerung Stadtverkehr Stadtallendorf über Schweinsberg nach Homberg-Ohm

 B) Gemeinsame Beauftragung einer Vorstudie zur Machbarkeit einer Reaktivierung, dabei soll in besonderer Weise im Blick sein, dass Reaktivierungsüberlegungen weder den Radwegeplanungen noch den Ausweitungs- und Entwicklungsplanungen anliegender Unternehmen entgegenstehen dürfen. 

 3. Beide Kreise und Kommunen bekennen sich klar zur Bedeutung der Ohmtalbahn für den Güterverkehr und sprechen sich für langfristige Sicherung und Weiterentwicklung der Strecke bis Nieder-Ofleiden aus. 

 4. Grundsätzlich stimmen alle Gesprächsteilnehmer darin überein, dass eine Reaktivierung nur als Gesamtstrecke zwischen Main-Weser-Bahn und Vogelsbergbahn Sinn macht und Teil- und Insellösungen keinen Sinn ergeben. 

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