Die Schau ist ein Projekt zum Themenjahr "Provinz und Metropole | Metropole und Provinz" von Kulturland Brandenburg.
Die Stadt Velten galt bereits um 1900 wegen des reichen Tonvorkommens und der fast vierzig Ofenfabriken als der bekannteste Kachelofenort Deutschlands. Von hier aus wurden bis zum Ersten Weltkrieg allein nach Berlin jährlich bis zu 100 000 Kachelöfen geliefert. Neben den Öfen wurde in Velten auch baugebundene Keramik hergestellt. Bekannte Architekten des 20. Jahrhunderts wie Bruno Paul, Max Taut oder Erich Mendelsohn entwarfen für ihre städtischen Auftraggeber keramischen Bauschmuck, den sie in der märkischen Provinz herstellen ließen. In Velten konnte man auf Erfahrungen in Formgebung, Glasur- und Brenntechnik aufbauen und Baukeramik in höchster Qualität produzieren. In den Metropolen wurden damit Rathäuser, Schulen, U-Bahnhöfe und Geschäftshäuser geschmückt. Der Einsatz Veltener Keramik beschränkte sich keinesfalls auf Berlin. Baukeramik aus Velten findet sich ebenso an Gebäuden in Hamburg, Leipzig, Hannover, Rostock und Athen.
Das Ofen- und Keramikmuseum Velten präsentiert nun zum ersten Mal eine umfassende Ausstellung zu baugebundener Keramik. Neben baugebundener Keramik aus den museumseigenen Beständen unterstreichen zahlreiche Fotografien, Bauzeichnungen und Dokumente die einstige Bedeutung der Ofen- und Keramikstadt Velten.
Die Eröffnung der Ausstellung "In der Provinz gebrannt, in der Metropole verbaut. Baukeramik aus Velten für Berlin, Hamburg und Athen" wird umrahmt vom Sommer- und Museumsfest, das den Besuchern bereits ab 11.00 Uhr ein vielfältiges Angebot mit Führungen, Kinderprogramm und Live- Musik bietet.
Die Schau ist bis zum 2. November im Ofen- und Keramikmuseum Velten, Wilhelmstraße 32, 16727 Velten zu sehen. Das Museum ist dienstags bis freitags von 11.00 bis 17.00 Uhr sowie am Wochenende von 13.00 bis 17.00 Uhr geöffnet.
Informationen zum Themenjahr von Kulturland Brandenburg unter www.kulturland-brandenburg.de