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Deutsch-Chinesisches Umweltsymposium in Osnabrück

China-RoHS, China-WEEE und europäische Umweltthemen im Mittelpunkt

(lifePR) (Bad Honnef, )
Am 27. September fand das erste Deutsch-Chinesische Umweltsymposium des neuen Unternehmens C & E Recycling Portal GmbH & Co. KG (C&ERP) und SGS Deutschland GmbH statt. Das Unternehmen C&ERP ist vor genau einem Jahr aus einem Joint Venture von Hellmann Process Management GmbH & Co. KG, Osnabrück, und CHEARI – dem chinesischen Verband der Haushaltsgerätehersteller - entstanden. C&ERP hat seine Standorte in Osnabrück und Peking und bietet alle Dienstleistungen in den Sprachen deutsch, englisch und chinesisch an.

Zum ersten gemeinsamen Umweltsymposium waren eine Reihe namhafter Experten aus China und Deutschland angereist, um die neue China-RoHS (europäische Richtlinie 2002/95/EG "Restriction of the Use of Hazardous Substances" - kurz RoHS stand Pate für die China-RoHS) als auch die noch in der Diskussion befindliche China-WEEE zu diskutieren. Im Beisein von knapp 100 internationalen Gästen wurde zunächst von Herrn Liang Feng, Direktor des Resources Comprehensive Utilization Division Department of Environment & Resources Conservation der chinesischen Regierung, vorgetragen, wie sich die chinesische Regierung die Rücknahme und Verwertung gebrauchter Elektro- und Elektronikaltgeräte vorstellt. So habe man nun innerhalb von 5 Jahren einen Gesetzentwurf erarbeitet, der auf internationalen Erfahrungen basiert und gleichzeitig nationale Gegebenheiten berücksichtigt. Die Grundidee beinhaltet die Maßgabe, dass für die Verwertung gebrauchter Elektro- und Elektronikgeräte die Hersteller in die Verantwortung genommen werden müssen, gleichzeitig müsse die chinesische Regierung ein Recyclingsystem ermöglichen. In der ersten Phase würden vor allem die Bildschirmgeräte, Kühlgeräte, Waschmaschinen, Klimaanlagen und Computer von dem neuen Gesetz betroffen sein. Die Finanzierung der Behandlung dieser Altgeräte muss von den Herstellern übernommen werden. Für die Errichtung von Recyclinganlagen solle es nach Aussage von Herrn Feng staatliche Förderung geben. Wie in Europa vorgeschrieben, soll in Kürze auch in China ein Registrierungssystem für alle betroffenen Geräte eingerichtet werden. Derzeit ist noch keine Aussage darüber möglich, wann das Gesetz in Kraft treten wird.

In einem zweiten Hauptreferat wurde von Herrn Herr Wen Lei, Vizedirektor des Department of System Reform and Market, des MII (Ministry of Information Industry), die seit 1. März 2007 gültige China-RoHS vorgestellt. Davon sind alle auf den chinesischen Markt gebrachten Elektrogeräte betroffen, außer militärische und exportierte Elektro- und Elektronikgeräte . Die wichtigsten Inhalte sind:

- Die in den Markt gebrachten Elektrogeräte müssen mit der "Environmental Friendly Using Period" gekennzeichnet sein, d.h. wenn sie unter den Anwendungsbereich fallen und im "Key Administrative Catalogue" gelistet sind (jedes Produkt in diesem Katalog muss vor Verkauf oder Import nach China gemäß CCC zertifiziert werden),

- die auf den chinesischen Markt gebrachten Elektrogeräte müssen die Namen und die Inhalte der darin enthaltenen schädlichen Substanzen enthalten,

- Hersteller und Importeure von Elektrogeräten müssen die Namen der Schadstoffe explizit auf die Verpackung der Produkte auftragen,

- die schädlichen Substanzen, die in den Elektrogeräten enthalten sind, müssen mit den relevanten nationalen Standards und denen der Industrie konform sein,

- die im "Key Aministrative Catalogue" (Produktkatalog, wird voraussichtlich in 2008 veröffentlicht) aufgelisteten Produkte fallen gleichzeitig in den Anwendungsbereich der CCC-Zertifizierung.

Bisher seien nach Aussage von Herrn Lei insgesamt drei Standards veröffentlicht: Dazu gehören die Standards zur Kennzeichnung (vgl. Abb. 1), die Standards über die Grenzwerte sowie die über die Testmethoden der schädlichen Substanzen. Im Vergleich zur europäischen RoHS seien die Anforderungen an die Konzentrationsbegrenzung klarer formuliert. In der China-RoHS würde nämlich –auch nach Bestätigung der anwesenden europäischen Experten- zwischen verschiedenen Klassifikationen unterschieden und danach richte sich die Konzentrationsbegrenzung für die
schädlichen Substanzen (vgl. Tab.1).

Herr Lei betonte am Ende seines Vortrags gegenüber den anwesenden betroffenen Herstellern: „Halten Sie sich auf dem Laufenden bei der Ausgestaltung des „Key Administrative Catalogue“, setzen Sie sich mit dem Ersatz schädlicher Substanzen auseinander und achten Sie darauf, ob Ihre Produkte im Katalog gelistet sind sowie auf das Datum des Inkrafttreten des Katalogs.“ Nach der Einführung in die Details der China-RoHS erläuterte der chinesische Experte Quan Pan, Direktor des Materialanalyse- und Testinstituts für elektrische Haushaltsgeräte, wie die insgesamt sehr aufwändige CCC-Zertifizierung und die Tests gemäß China-RohS durchgeführt werden. Es wurde jedoch betont, dass – solange der „Key Administrative Catalogue“ noch nicht veröffentlicht ist, die Hersteller nur auf den Inhalt und die Lokalisierung der gefährlichen Substanzen hinweisen und die entsprechende Kennzeichnung nutzen müssen (vgl. Abb.1).

Unklar ist nach den Vorträgen, ob entsprechende europäische genormte Testmethoden ebenfalls beim Import betroffener Geräte nach China anerkannt werden. Dies sei nach Aussage zahlreicher anwesender Experten vom europäischen Markt eine ganz wesentliche Vorgabe auch für den freien Warenverkehr. Eine Akzeptanz von Prüfmethoden nach Iso-Standard sei eine wesentliche Voraussetzung für offene Märkte.

Sowohl Nadine Michael, C&ERP, als auch Dr. Udo Krischke, SGS, betonten in ihren Vorträgen, dass es sowohl für chinesische Hersteller als auch für europäische Hersteller, die Geräte auf den europäischen oder chinesischen Markt bringen wollen, eine extrem große Herausforderung sei, alle derzeit bestehenden Regelungen im Zusammenhang mit Elektro- und Elektronikgeräten zu beachten. Deshalb bieten die Dienstleister C&ERP und SGS umfangreiche Dienstleistungen an, die von der Beratung hin zur Rechtskonformität bis zu den Testmethoden reichen würden. Des Weiteren würden Vertreter dieser Unternehmen in zahlreichen Gremien mitarbeiten und auch zukünftig über die Recyclingplattform C&ERP darauf hinwirken, dass WEEE, RoHS und die chinesischen Pendants möglichst harmonisiert werden.

Eine stärkere Harmonisierung auch innerhalb Europas war auch ein Anliegen von Frau Kathrin Gause, Referentin im Bundesumweltministerium und Herrn Jürgen Wituschek, Bundeswirtschaftsministerium (BMWi). Insgesamt würde Deutschland jedoch eine positive Bilanz nach über einem Jahr Erfahrung mit dem ElektroG (Elektro- und Elektronikgerätegesetz) ziehen. Es sei nach den Worten von Frau Gause ein zukunftsweisendes und kosteneffizientes System für die Hersteller und Verbraucher entstanden. Bei Nachfrage, warum Deutschland noch keine Monitoringzahlen veröffentlicht hätte, betonte Frau Gause, dass es tatsächlich Probleme mit der Mengenerfassung über die Stiftung EAR gäbe. Es sei damit zu rechnen, dass erst Ende 2007 die Zahlen für 2006 veröffentlicht werden könnten. Der Vertreter des BMWi äußerte sich zur Frage, ob stärkere Regulierungen im Umweltbereich zu Marktbeschränkungen führen könnten, kritisch bezüglich der in China diskutierten WEEE und RoHS. Um einen freien Welthandel zu gewährleisten, müssten Regelungen weitestgehend harmonisiert sein und hohe technische Standards bei Messungen und Zertifizierungen von den einzelnen Staaten anerkannt werden. Alle anderen Maßnahmen könnten protektionistische Ausmaße annehmen.

Das Fazit der Veranstaltung, das rundum positiv war, wurde von Dr. Beate Kummer, Tagungsleitung, gezogen: „Wir brauchen zukünftig noch stärker einen regelmäßigen Austausch mit den chinesischen Experten. Bei Neuregelungen zur Abfallverwertung in China ist darauf zu achten, dass aus Fehlern und Fehlentwicklungen unserer europäischen Systeme gelernt wird. Doch über allem steht, dass wir an global harmonisierten Regelungen arbeiten müssen, dies ist die Hauptaufgabe unserer politischen Vertreter in der EU und in China.“

Weitere Informationen hierzu:
André Pohl (CEO), Wiebke Pottharst (Marketing)
Dr. Beate Kummer (Umweltkommunikation)
C & E Recycling Portal GmbH & Co. KG
Adolf-Köhne-Str. 11, 49090 Osnabrück, Germany
www.ce-weee.com
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