Cecilia Manginis CANTA DELLE MARANE ist ein lyrisch-ethnografisches Experiment über eine rastlose Jugend von Roms Rändern, die fernab von Italiens Machtzentren und dem wirtschaftlichen Boom der 60er-Jahre in einem Wirbel aus Pirouetten und Sprüngen einen sommerlichen Tag am Wasser verbringt. Traumhaft-hypnotisch rollt und surft das Skateboard, dieses ominöse DEVIL’S TOY, 1966 durch Montreal und zeigt uns eine der ersten filmischen Reflexionen zur Stadtaneignung einer middle-class rebellion. Vor allem laut schiebt sich eine hüpfende Schar Mopeds voran, wenn sich die junge Männlichkeit in einer stickigen Nacht auf Kairos Brücken in Szene setzt und ihr Treiben im öffentlichen Raum von der Filmemacherin Nadine Khan dokumentieren lässt. Drum herum gibt es kurze bis sehr kurze filmische Impressionen: Jean-Pierre Mockys LOOPING auf einem Motorrad, den rasenden Actionfilm eines 13-jährigen Amateurs, einen AIDSWALK im Central Park sowie Sadie Bennings flächig-grobpixeliges GIRL POWER-Videomanifest, das sie mit einer Spielzeugkamera drehte. Zum Abschluss folgen wir einer Plastiktüte, die sich in den Straßen von Tanger verirrt.
Filmauswahl:
LA CANTA DELLE MARANE (Cecilia Mangini, ITA 1962)
THE DEVIL’S TOY/ROULI-ROULANT (Claude Jutra, CAN 1966)
ONE IN A MILLION (Nadine Khan, EGY 2006)
LOOPING (Rainer Knepperges, GER 2014)
AUTOJAGD (Robert Führer, GER 1978)
AIDSWALK (Milena Gierke, USA/GER 1995)
GIRL POWER (Sadie Benning, USA 1992)
WAHAB (Toni Serra, FRA/MAR 1994)
12/02/20
19 Uhr
Kosten: Film und Wein im Eintritt enthalten. Für Mainzer Studierende ist der Eintritt kostenlos.
Mit freundlicher Unterstützung des AStA der JGU Mainz