Die Zahl der Gästeanreisen wird nach Hochrechnung der Kurverwaltung voraussichtlich um 4,5 Prozent, die Summe der Übernachtungen um rund ein Prozent auf rund 2,7 Millionen steigen. Hinzu kommen noch jährlich rund 1,3 Millionen Tagesgäste. "Unsere drei weitläufigen Thermen und die mit 12.000 qm größte Thermenlandschaft Europas bieten Platz in Hülle und Fülle für alle", sagt der Kurdirektor.
Wasser mit legendärer Heilwirkung
Motor der Entwicklung von Bad Füssing vom Weiler zum Weltbad ist bis heute die legendäre Wirkung des Bad Füssinger Heilwassers vor allem bei Rheuma, Rückenproblemen und vielen anderen Beschwerden im Bewegungsapparat. 100.000 Liter des 56 Grad heißen schwefelhaltigen Wassers mit seinem besonderen Mineraliengehalt strömen pro Stunde frisch und wirkstoffreich aus 1.000 m Tiefe. Auch aufgrund der besonderen Heilwasser-Wirkung ist Bad Füssing heute mit Abstand das Reiseziel Nummer eins für ambulante Badekuren: Ein Viertel aller in Deutschland von Krankenkassen genehmigten ambulanten Vorsorgemaßnahmen werden in Bad Füssing absolviert.
Millioneninvestitionen in moderne Gesundheitszentren
Schneller als viele andere Heilbäder hat sich Bad Füssing in den letzten Jahren auf die Gesundheitsreisemärkte der Zukunft eingestellt: An die 100 Millionen Euro haben Gemeinde und Bad Füssings Unternehmer seit der Jahrtausendwende in neue, bessere Infrastruktur und spektakuläre Attraktionen für die Gäste investiert. Sowohl in die Therme 1, die Europatherme und in das Johannesbad flossen viele Millionen für zeitgemäßes Ambiente, moderne Technik sowie zukunftsweisende Therapie- und neue Wohlfühl-Highlights.
Neben modernen Therapieeinrichtungen, von Zentren für asiatische Therapie bis zur Tieffrost-Kältekammer, entstanden überall im Ort viele top-attraktive Wellness-Angebote: zum Beispiel der deutschlandweit beispiellose Saunahof - ein originalgetreu im Ortskern aufgebauter Bauernhof aus dem 17. Jahrhundert mit integrierter Erlebnis-Saunawelt.
85 Prozent Stammgäste
All dies hat Bad Füssings Gästestruktur in den letzten Jahren grundlegend geändert: Noch in den 90-er Jahren des letzten Jahrhunderts waren 85 Prozent der Gäste Kassenpatienten, nur 15 Prozent Privatzahler, heute ist es genau umgekehrt. Trotz aller positiven Zahlen kämpft Bad Füssing wie alle anderen Gesundheits- und Ferienregionen aber mit der sinkenden Aufenthaltsdauer, auch wenn der "Stern am deutschen Bäderhimmel" mit knapp zehn Tagen Durchschnittsaufenthalt noch immer gut dasteht: Die Gäste bleiben im Schnitt doppelt so lange wie im übrigen Bayern.
Bad Füssing kann vor allem auch auf seine Stammgäste bauen: 85 Prozent aller Erstbesucher in Bad Füssing kommen den Statistiken der Kurverwaltung zufolge mehrmals und auch immer wieder. Ein Rekordwert im Vergleich zu allen anderen großen Tourismusregionen in Deutschland. Bundesweit liegt der Anteil der Wiederholungsgäste laut "Qualitätsmonitor Deutschlandtourismus" bei nur rund 33 Prozent.
Zukunftsvision: Treffpunkt Gesundheit für Deutschland
In seiner Zukunftsstrategie will Bad Füssing vor allem neue Maßstäbe in medizinsicher Kompetenz, im Service und in der Angebotsvielfalt für Gesundheits- und Wellnessurlauber setzen. So war der Kurort mit seinem "Treffpunkt Gesundheit" bei der Nominierung für den Sonderpreis "Servicequalität" im Rahmen des Deutschen Tourismuspreises 2009 ganz vorne mit dabei. Dieser "Treffpunkt Gesundheit" ist eine Serviceplattform für die wachsende Zahl von Gesundheitsreisenden, die ohne Verordnung in Heilbäder reisen und dann meist überfordert vor der breiten Palette buchbarer medizinischer Anwendungen stehen. In Bad Füssing helfen jetzt ausgebildete Experten den Gästen kostenlos, die für sie optimalen Angebote zu finden.
Neben dem "Geburtstag" als Bad kann Bad Füssing in diesen Tagen auch noch eine andere Reihe von Jubiläen feiern. So war die Bad Füssinger Urtherme vor 60 Jahren erstmals offiziell für die Öffentlichkeit nutzbar und vor 50 Jahren begann der Bau des Kommunalen Kurmittelhauses, gemeinsam getragen vom Bezirk Niederbayern, dem Landkreis Passau und der Gemeinde Bad Füssing. 40. Geburtstag können in dem Jahr auch das Johannesbad und die Europatherme feiern. Auf große Festivitäten allerdings wird verzichtet. "Wir investieren das Geld lieber in neue Attraktionen für unsere Gäste", sagt der Kurdirektor.