Ist der sommerblaue Himmel von schneeweißen Schäfchenwolken überzogen, wird die Intensität der UV-Strahlung oft unterschätzt. Eine Untersuchung des Instituts für Medizinische Klimatologie der Christian-Alberts-Universität Kiel und des Kieler Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften zeigt: Die schädlichen Strahlen können bei leicht bewölktem Himmel intensiver sein als bei klarem. Die Schäfchenwolken streuen das Sonnenlicht und lenken es, kanalisiert durch die charakteristischen Lücken, in Richtung Erdboden. "Die Strahlungsintensität kann bei durchbrochener Bewölkung zeitweilig um bis zu 50 Prozent höher sein als bei wolkenlosem Himmel", erklärt Dr. Carsten Stick vom Institut für Medizinische Klimatologie. "Wolken am Himmel bedeuten nicht generell schwächere Strahlung." Auch bei leichter Bewölkung ist es daher wichtig, die Haut mit Sonnencreme und die Augen mit einer Sonnenbrille zu schützen.
Die Glastönung hat keinen Einfluss auf den UV-Schutz
Sonnenbrillen sollten immer über einen hundertprozentigen UV-Filter verfügen, erkennbar am CE-Zeichen in der Innenseite der Bügel. Unabhängig davon ist der Tönungsgrad bzw. Blendschutz der Gläser. Dieser steuert, wie viel des sichtbaren Lichts die Gläser aufnehmen. Abhängig von den Lichtverhältnissen haben renommierte Hersteller Blendschutzkategorien entwickelt, die von 0 (sehr helle Gläser) bis 4 (sehr dunkle Gläser) reichen. Für Schäfchenwolkentage ist ein Filter der Kategorie 1 oder 2 zu empfehlen. "Welche Tönung als angenehm empfunden wird, hängt natürlich auch von der Lichtempfindlichkeit der Augen ab", erläutert Kerstin Kruschinski vom Kuratorium Gutes Sehen (KGS). Am besten ist es, sich an einem wolkigen Tag beim Fachmann beraten zu lassen und die verschiedenen Gläser einfach vor dem Geschäft auszuprobieren.