Der Übergang von den bisherigen LTLs zu den neuen Pflanzentechnologen soll ab dem 1. August 2013 nahtlos erfolgen. Derzeit wird dieser Beruf für Pflanzenzüchtung, Versuchswesen und Pflanzenlabore novelliert. Im Novellierungsverfahren, also der Erarbeitung einer neuen rechtsverbindlichen Verordnung, sind Arbeitgeber (Bauernverband, Bundesverband deutscher Pflanzenzüchter (BDP) und andere), Arbeitnehmer (IGBAU), verschiedene Bundesministerien (BMELV, BMBF) und Länderkultusministerien involviert.
Die praktisch geprägte LTL-Ausbildung dauert 3 Jahre. Es ist ein klassischer Lehrberuf: Die Auszubildenden arbeiten überwiegend im Betrieb und besuchen ausbildungsbegleitend eine Berufsschule. Dieser Ausbildungsgang wird bisher und in Zukunft in den Berufsbildenden Schulen (BBS) Einbeck angeboten. KWS bildet im Moment 9 LTLs pro Jahr aus und wird nach dem Novellierungsprozess 2 zusätzliche Auszubildende jährlich aufnehmen - in ununterbrochener Tradition seit 1957. Mehrere weitere Firmen planen, neu in die Ausbildung in diesem Beruf einzusteigen. Derzeit werden die konkreten Ausbildungsinhalte durch Sachverständige erarbeitet. Von der KWS sind dies: Dorothea Borchardt, Elke Herrmann, Ingo Tuschling und Doris Engelhardt. Die Kommission zur Erarbeitung der schulischen Lehrinhalte wird geleitet von Armin Töpperwien, BBS Einbeck.
Sowohl dem Betrieb als auch Ausbildern persönlich müsse die Eignung zum Ausbilden bescheinigt werden, und es ergäben sich eine ganze Reihe von Pflichten den Auszubildenden gegenüber, so Christa Hallmann-Rosenfeldt von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. "Ab 2013 wird der Unterricht "geblockt" angeboten, so dass auch Auszubildende aus verschiedenen Bundesländern am Berufsschulunterricht in Einbeck teilnehmen können", erläuterte Renatus Döring von der BBS Einbeck. Die Einbecker Wohnungsbaugenossenschaft (EWG) arbeitet derzeit an einem Konzept, diesen (teilweise minderjährigen) Schülern möblierte Wohngemeinschaften während des Schulbesuchs anbieten zu können.
Dieses Konzept trifft auf breite Zustimmung unter den ausbildungsinteressierten Betrieben. Die Arbeitsagentur hat dies bereits aufgenommen und wird, sobald die Formulierung der Ausbildungsinhalte verbindlich zur Verfügung steht, für diesen neuen Beruf werben.