Als Substrat für die Biogasanlage dienen Mais sowie Zuckerrübe, die sich als weitere wichtige Energiepflanze etabliert. Der Vorstandssprecher der KWS, Philip von dem Bussche, verwies beim Spatenstich auf die schnelle Fermentierbarkeit und die hohe Methanausbeute, die Zuckerrüben zu einem wertvollen Substrat für Biogasanlagen machen: "Mit der Zuckerrübe bietet sich gerade für größere Anlagen mit hohem Flächenbedarf die Möglichkeit, die Substratversorgung auf mehrere Kulturen und Konzepte aufzuteilen und damit das Versorgungsrisiko zu verringern. Darüber hinaus wird die Energiepflanzenfruchtfolge um eine wichtige Kultur erweitert."
Vor etwa drei Jahren entstand bei KWS die Idee, eine Biogasanlage mit selbst produziertem Substrat zu beliefern und das daraus gewonnene Biomethan zur eigenen Energieerzeugung zu nutzen. Mit der KWS Zuchtstation in Klein Wanzleben wurde ein optimaler Standort für den Neubau einer Biogasanlage gefunden. Hier, wo vor über 150 Jahren die KWS gegründet wurde, bewirtschaftet das Unternehmen genügend Flächen, um etwa die Hälfte des benötigten Substrates zu erzeugen. Als Projektpartner für den Bau der Anlage konnten mit MVV Energie und RES Projects zwei erfahrene Unternehmen gewonnen werden. Diese werden auch die Gesellschafter und Betreiber der Biogasanlage sein.
KWS züchtet seit Jahren mit großem Erfolg eigene Energiepflanzen-Sorten, die sich optimal für die Verwendung in Biogasanlagen eignen. Mit dem Betrieb der neuen Biogasanlage in Klein Wanzleben ab Sommer 2012 schließt sich für KWS ein Kreislauf: Das Unternehmen züchtet Energiepflanzen-Sorten, baut sie an und nutzt das aus ihnen gewonnene Biomethan zur eigenen Energieerzeugung, um weiter Pflanzen züchten zu können. Dadurch erreicht KWS ihr Ziel, klimafreundlich produzieren zu können. Für ihr nachhaltiges Energiekonzept wurde KWS im Oktober 2010 in die Klimaschutz- und Energieeffizienzgruppe der deutschen Wirtschaft aufgenommen.