Selbst bei schwächeren Grippewellen besteht das individuelle Risiko, schwer an der Influenza zu erkranken. "Einen wirksamen Schutz bietet die jährliche Schutzimpfung", erklärt Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Präsident der Landesärztekammer Hessen. In Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts rät die Ärztekammer daher vor allem Menschen über 60 Jahren, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens zu der Grippeschutzimpfung.
Für die Saison 2014/15 empfahl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die gleiche Zusammensetzung der Komponenten des Impfstoffs gegen Influenza in der nördlichen Hemisphäre wie schon für die Saison 2013/14. Der Impfstoff setzt sich gemäß der Empfehlungen der WHO und des Ausschusses für Humanarzneimittel (CHMP) bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) aus den Antigenen weltweit zirkulierender Varianten folgender Viren zusammen:
- A/California/07/2009 (H1N1) pdm 09-ähnlich
- A/Texas/50/2012 (H3N2)-ähnlich
- B/Massachusetts/2/2012-ähnlich
Auch Personen mit erhöhter Gefährdung, z.B. medizinisches Personal, Personen in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr und Menschen, die eine mögliche Ansteckungsquelle für von ihnen betreute ungeimpfte Risikopersonen darstellen, sollten sich impfen lassen. Seit Juli 2010 empfiehlt die STIKO die Grippeschutzimpfung auch für Schwangere (ab dem 2. Drittel der Schwangerschaft und bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung bereits ab dem 1. Drittel). Der volle Impfschutz tritt etwa 14 Tage nach der Impfung ein.
"Da die Grippeschutzimpfung bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem unter Umständen keinen hundertprozentigen Schutz bietet, sollten weitere Maßnahmen ergriffen werden, um das Infektionsrisiko zu mindern", so von Knoblauch zu Hatzbach. Wichtig sei beispielsweise, zu Menschen mit akuten Atemwegsinfektionen Abstand zu halten und sich gründlich die Hände zu waschen.