Allein in der letzten Influenza-Saison 2015/2016 gab es ca. 4,1 Millionen grippebedingte Arztbesuche und rund 16.000 grippebedingte Krankenhauseinweisungen. Diese Zahlen sind zwar geringer als in der starken Saison 2014/2015, doch das Risiko einer Infektion muss in jedem Jahr ernst genommen werden. "Um rechtzeitig geschützt zu sein, sollte man sich in den kommenden Wochen gegen Grippe impfen lassen", so von Knoblauch zu Hatzbach. Nach der Impfung dauert es etwa 14 Tage, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist.
Da sich die Grippeviren von Saison zu Saison verändern, musste auch für dieses Jahr ein neuer Impfstoff aus Bestandteilen der aktuell weltweit zirkulierenden Influenza-Virustypen entwickelt werden. Das Paul-Ehrlich-Institut hat bereits rund 14 Millionen der neuen Impfdosen für die Saison 2016/2017 freigegeben. Sie unterscheiden sich in zwei der drei Komponenten gegenüber denen der vorangegangenen Saison. Aus diesem Grund ist es notwendig, die Impfung jährlich zu erneuern – noch sind die Impfquoten jedoch völlig unzureichend. Dabei biete die Impfung nicht nur Schutz für den Geimpften selbst, erläutert von Knoblauch zu Hatzbach, sie verhindere auch das Risiko, zur Infektionsquelle für andere zu werden. Die Gefahr bestehe insbesondere dann, wenn Personen auf engem Raum miteinander auskommen müssen, sei es in öffentlichen Verkehrsmitteln, am Arbeitsplatz oder auch in Aufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge.
In Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts rät die Landesärztekammer Hessen vor allem Menschen über 60 Jahren, Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens zu der Grippeschutzimpfung. Auch Personen mit erhöhter Gefährdung, z.B. medizinisches Personal, sollten sich impfen lassen. Seit Juli 2010 empfiehlt die STIKO die Grippeschutzimpfung für Schwangere (ab dem 2. Drittel der Schwangerschaft und bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung bereits ab dem 1. Drittel).
"Da die Grippeschutzimpfung bei Menschen mit einem geschwächtem Immunsystem unter Umständen keinen hundertprozentigen Schutz bietet, sollten weitere Maßnahmen ergriffen werden, um das Infektionsrisiko zu mindern", so von Knoblauch zu Hatzbach. "Generell ist es wichtig, zu Menschen mit Atemwegsinfektionen Abstand zu halten und sich gründlich die Hände zu waschen!"