Der Altersdurchschnitt aller Ärzte in Weiterbildung in Hessen betrug 34,8 Jahre. Wie in den vergangenen Erhebungsjahren auch war die Mehrheit im stationären Bereich tätig (84 Prozent N=4.914); 9 Prozent (n=528) der Ärzte arbeiteten im ambulanten Bereich, zu den 7 Prozent (n=384) in „sonstigen Einrichtungen“ Tätigen zählten unter anderem Angestellte in Pharmaunternehmen oder bei einer Behörde. Die durchschnittlich vertraglich festgelegte Wochenarbeitszeit lag bei 37,7 Stunden pro Woche.
Auch die Verteilung der Ärzte in Weiterbildung nach Fachgebieten entsprach den Vorjahren: Die Mehrheit absolvierte die Weiterbildung im Gebiet Innere Medizin (29,2 Prozent; n=1704), gefolgt von den Gebieten Chirurgie (18,8 Prozent n=1.098) und Anästhesiologie (9,3 Prozent; n=543). Lediglich 5,5 Prozent (n=321) ließen sich im Gebiet Allgemeinmedizin weiterbilden. Die übrigen ÄIW werden in der Auswertung unter „sonstige Fachgebiete“ zusammengefasst (15,4 Prozent). Seit 2013 weist die Allgemeinmedizin kontinuierlich den höchsten Anteil an unbesetzten Weiterbildungsstellen auf ( 2016 waren es 74 Prozent (n=1.624), dagegen bleibt das Gebiet Innere Medizin Spitzenreiter unter den Tätigkeitsgebieten der Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung in Hessen. „Allerdings erlauben diese Zahlen keine eindeutigen Prognosen für die Zukunft“, unterstreicht Dr. med. Gottfried von Knoblauch zu Hatzbach, Präsident der Landesärztekammer Hessen. „Die Berufspläne können sich während der Weiterbildungszeit ändern, so dass wir nicht sagen können, in welchen Fachgebieten diese Ärzte später tatsächlich tätig sein werden.“
Wie die Registerdaten außerdem zeigen, erhöht sich der Anteil an Ärzten in Weiterbildung mit ausländischem Pass stetig. Während im Erhebungsjahr 2013 rund 17 Prozent der gemeldeten Ärzte in Weiterbildung über einen ausländischen Pass verfügten, hatten 2016 bereits 24 Prozent (n=1.376) der ÄiW einen ausländischen Ausweis. Insgesamt ist der Anteil ausländischer Ärzte in Weiterbildung seit Beginn der Stichtagserhebung um 7 Prozent gestiegen. Vor allem der prozentuale Anteil von Nicht-EU-Bürgern ist gewachsen: seit 2013 um 12 Prozent. Bei der Auswertung fällt auf, dass die Ärzte in Weiterbildung mit ausländischer Staatsangehörigkeit überwiegend männlichen Geschlechts sind (54 Prozent; n=749).
Woher kommen die ausländischen Ärzte in Weiterbildung? Die Mehrheit der zum Stichtag 1. Oktober 2016 gemeldeten ausländischen ÄiW verfügte mit 57 Prozent (n=785) über eine Nicht-EU-Staatsbürgerschaft. Sie besaßen einen syrischen (12,1 Prozent; n=95), russischen (7,0 Prozent; n=55) oder ägyptischen (6,5 Prozent n=51) Pass. 43 Prozent (n=591) verfügten über eine EU-Staatsbürgerschaft und besaßen die rumänische Staatsangehörigkeit (26,4 Prozent; n=156), gefolgt von Griechenland (15,2 Prozent; n=90) und Bulgarien (11,8 Prozent; n=70).
„Die Daten lassen vermuten, dass der Anstieg von Ärzten in Weiterbildung mit ausländischem Pass in Zusammenhang mit der weltpolitischen Lage und den damit verbundenen Migrationsbewegungen stehen könnte. Für uns stellt sich die Aufgabe, für eine gelingende Integration zu sorgen. Neben der Ärzteschaft können insbesondere Patienten mit Migrationshintergrund von der Entwicklung profitieren“, erklärt von Knoblauch zu Hatzbach. Die nächste Erhebung des Weiterbildungsregisters folgt im Herbst 2017.
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