Schon vor Jahren hat die europäische Gesundheitsbehörde multiresistente Erreger als großes Problem für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung eingestuft und wirksame Gegenmaßnahmen gefordert. Alleine im Jahr 2015 wurde die Bevölkerung durch den großen Ausbruch mit Acinetobacter baumannii im Kieler Universitätsklinikum mit mehreren Todesfällen aufgeschreckt. Das Thema Antibiotikaresistenz stand auf der Agenda des G7-Gipfels und das Bundesgesundheitsministerium hat einen entsprechenden 10-Punkteplan angekündigt.
Das jetzt in Hessen startende Projekt „Weniger ist mehr – Antibiotika verantwortungsvoll einsetzen“ richtet sich insbesondere an Patienten: Es informiert über Atemwegsinfektionen, deren Auslöser und Behandlungsmöglichkeiten. Dabei soll u.a. deutlich gemacht werden, dass 80 Prozent der Atemwegsinfektionen durch Viren verursacht sind und nicht mit Antibiotika behandelt werden können. Den Patienten wird gezeigt, was sie selbst tun können, um ihre Erkältungsbeschwerden durch „Hausmittel“ zu lindern.